Neulich bin ich durch den Wald gelaufen und wollte mal high-key ausprobieren. Mit dem 50er Lux klappt das recht gut, weil man viel Licht zur Verfügung hat und bei der Aufnahme und auch im Nachgang die Belichtung fast nach belieben „hoch drehen“ kann – ein Hoch auf die Dynamik der M11!
Solche Ansammlungen von Bäumen sind ja nicht so leicht richtig ins Bild zu rücken – irgendetwas ist immer abgeschnitten. Diese zwei Bilder funktionieren für mich aber trotzdem! Auch wenn sie nicht perfekt sind, mag ich sie…
Euer Alex
Update: Auf Basis des Kommentars von Rob, habe ich eine neue Version erstellt. Hmmm…..geht das in die Richtung die du meintest?
Die letzen Wochen waren „heavy“ und ich hatte kaum Zeit mich mit der Fotografie zu beschäftigen. Was war der Grund? Nun, ich will nicht in die Tiefe gehen, aber wir haben einen mittelgroßen Umbau im Haus hinter uns gebracht (na gut, 90% sind abgeschlossen), und auch beruflich war viel los. Und dann kam noch dazu, dass ich von meinem jahrelangen Linux-System auf MacOS umgestiegen bin, was auch nach sich gezogen hat, dass ich von Darktable auf Lightroom umgestiegen bin. Warum und weshalb, will ich erst später hier ausführen. Auch meine ersten Eindrücke (die durchwegs sehr positiv sind), will ich im Detail später schildern. Ich habe die letzten Tage viel mit Lightroom gespielt und ein Bild das ich hier schon früher mal gezeigt habe, will ich euch noch einmal (dieses mal eben etwas anders aufbereitet) zeigen. Es wurde damals in Wetzlar, mit der M11 und dem APO 35er, gemacht. Alle Details dann wie erwähnt später.
Und schon wieder ist ein Jahr verstrichen – krass, wie schnell die Zeit vergeht. 2012 habe ich das erste mal auf das Jahr zurückgeblickt und so ist dies nun der zehnte Beitrag dieser Art: Jubiläum!
Beginnen wir mit der üblichen Gliederung:
Technisches,
Künstlerisches und
Persönliches
Technisches:
Letztes Jahr hatte ich ja berichtet, dass mich das APO Summicron 35 mm umgehauen hat. In diesem Jahr konnte ich es das erste mal in den Händen halten und es ausgiebig testen. Wow, was für ein perfektes und herausragendes Objektiv. Dazu gibt es inzwischen auch andere Berichte im Netz – ein sehr schöner findet sich hier. Durch den Besuch bei Leica in Wetzlar im Herbst mache ich mir auch viele Gedanken zu meiner M 240 und einem ev. Update auf die M11. Die M11 ist toll, aber einige wenige Dinge stören mich – ich wurde z. B. mit der Lackierung nicht wirklich warm und hoffe, dass eine M11-P eine andere „Haut“ haben wird. Alles andere finde ich fast anstandslos großartig. In 2022 habe ich auch relativ viel auf Objektive anderer Hersteller geschaut – habe die Zeiss und die Voigtländer Teile studiert und finde einiges spannend. Am Ende bin ich aber vom APO 35er hypnotisiert. Inzwischen stehe ich ja für dieses Objektiv auf der Warteliste bei Leica (in Konstanz) und rechne eigentlich im Frühjahr 2023 mit einem Anruf, dass ich mich entscheiden muss – ob ich es dann wirklich kaufe, lasse ich mal noch offen.
Was mich sehr fasziniert, ist das Erstarken der analogen Fotografie. Einen Trend nach oben hat man ja bereits in den letzten Jahren beobachten können; in 2022 gab es aber meiner Meinung nach einen kleinen Boom. Klar, die Verkaufszahlen sind marginal und es ist eine sehr kleine Nische, aber tot ist die analoge Fotografie wohl noch lange nicht. Leica hat die M6 neu aufgelegt – und das erstaunt mich, denn eigentlich hat Leica eine analoge Linie und die M6 passt von der Nomenklatur nicht wirklich rein. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie sich Leica hier noch einmal klarer (neu?) positioniert und diese kleine aber feine Nische bedient. Für mich ist diese Nische aber nichts – wenn schon analog, dann lieber Polas und die ganze Unsicherheit des Fix-Verfahrens 🙂
Künstlerisches:
Dieses Jahr habe ich weniger Bücher studiert, sondern viele Bilder im Netz angesehen. Als besonders schöner Anlaufpunkt dient mir dabei immer der Leica Blog. Da lässt sich wunderbar stöbern und lesen – eine wahre Fundquelle der Inspiration. Etwas näher beschäftigt habe ich mich dann in den letzten Tagen des Jahres mit Mario Giacomelli. Ein sehr spannender italienischer Fotograf – ein Blick lohnt sich. Und natürlich verfolge ich weiterhin Julia Baier – sie gehört inzwischen zu meinen absoluten Lieblingsfotografinnen.
Persönliches:
2022 war ein schwieriges Jahr. Es war einfach zu viel los und ich fühle mich am Ende gehetzt und etwas ruhelos. Trotzdem habe ich es geschafft irgendwie deutlich mehr zu fotografieren und auch hier im Blog mehr zu schreiben. Bis vor kurzem war dies ein subjektives Gefühl (was Gefühle ja wohl immer sind!) – ich habe jetzt aber mal alle Beiträge der Jahre 2010 bis 2022 ausgewertet und siehe da! 2022 wurden mit diesem Beitrag ganze 39 Texte verfasst (ohne Kommentare). Mehr habe ich in den Jahren 2011 (77), 2013 (40), 2014 (43) und 2015 (48) geschrieben. Der Tiefpunkt war übrigens 2019 mit nur 10 Beiträgen! Jetzt soll man nicht alles in Zahlen kleiden und die Anzahl der Beiträge ist ja kein Maß für den Spaß den ich an der Sache habe(n) (sollte). Der Spaß stellt sich aber eben wirklich wieder ein – und ich hoffe das merkt man meinen Texten hier an.
Was erwartet mich in 2023? Auch im kommenden Jahr wird viel los sein. Mein festes Ziel ist es aber meine Kamera auf Dienstreisen mitzunehmen und vielleicht schaffe ich es ja vor oder nach den beruflichen Dingen auch mal ein wenig um die Ecken zu ziehen und ein paar spannende Dinge abzulichten. Ein Jahresvorsatz ist damit auch gefasst!
Als kleiner Nachtrag zum Beitrag von letzter Woche hier noch ein paar Bilder aus der M11 mit APO 35 mm. Bei einigen Bildern bin ich an die Naheinstellgrenze von 30 cm rangegangen.
Als ich in Wetzlar war, wollte ich unbedingt die Möglichkeit nutzen einmal die M11 und das APO-Summicron 35 mm ausführlich zu nutzen. Ich meldete mich also einige Woche vorher bei Leica und ließ mir Kamera und Objekt reservieren. Hat dann auch alles wunderbar funktioniert! Nachfolgend also ein „Eindrucksbericht“ – wie immer sehr subjektiv!
Die Leica M11 hatte ich einmal bereits in Konstanz in der Hand, jetzt durfte ich sie aber 2 Stunden lang testen und damit eine kleine Wanderung machen. Für mich fühlte sich die Kamera vertraut an. Was mir aber sofort aufgefallen ist, war die Lackierung und das Gefühl die Kamera in den Händen zu halten. Der Lack ist rau und damit deutlich rutschfester, was erst mal sehr gut ist. Er macht die Kamera aber etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kann auch nicht sagen, wie stabil und kratzfest der Lack ist. Ein leichtes Kratzen mit dem Fingernagel über den Lack hinterließ keine bleibenden Spuren, den Abrieb des Fingernagels sah man aber deutlich. Natürlich ließ sich dieser leicht abwischen, aber trotzdem frag ich mich wie schmutz-anfällig diese neue Oberfläche ist. Feedback von M11-Nutzern im Leica-Forum deutet darauf hin, dass der Lack super resistent ist und man sich keine Sorgen machen muss, dass hier schnell Kratzer/Schmutz sichtbar wird.
Ebenfalls auffällig ist das neue Auslösegeräusch. Weniger mechanisch und mehr elektronisch, aber eben deutlich leiser! Nicht besser oder schlechter, nur eben anders. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell. Deutlich spürbar ist das reduzierte Gewicht der schwarzen M11. Meine M240 fühlt sich im Vergleich an wie ein Ziegelstein! Die Bedienung ist meiner M sehr ähnlich – die Menüstruktur hat sich leicht geändert, aber alles ist schlüssig und macht Sinn. An die Bedienung mit den drei Knöpfen musste ich mich gewöhnen – nach ca. 30 Minuten war ich aber so geübt, dass es keine „Vergreifen“ mehr gab. Richtig toll finde ich das neue Daumendrehrad, dass jetzt auch als Druckknopf verwendet werden kann – keine Belichtungskorrekturen mehr die fälschlicherweise angebracht werden (passiert bei meiner M240 relativ oft).
Hier ein paar Bilder der M11 und meiner M240.
An der M11 hatte ich das APO-Summicron 35 – ein Objektiv, dass man derzeit sehr schwer findet und für welches von den Leica-Shops aktuell eine Lieferzeit von min. 12 Monaten genannt wird. Spannend ist, dass dieses Objektiv eine Naheinstellgrenze von 30 cm hat, also deutlich unter den 70 cm einer Leica M. Zwischen 70 cm und 30 cm lässt sich aber nur über den Live-View fokussieren. Das klappt recht gut, aber für Menschen mit dem Bedarf nach einer Lesebrille, doch auch anstrengend sein kann.
Nachfolgend ein paar Bilder, die natürlich zeigen, was die M11 so kann, aber vor allem eine Machtdemonstration des Objektivs sind. Ich habe versucht Vergleichsbilder mit meiner M240 und dem Summicron-M 35 ASPH zu machen. Die Bilder sind alle komplett unbearbeitet; ich habe aber alle Bilder auf die gleiche Größe reduziert. Achtung: Die Bilder haben keine ästhetischen Anspruch und sollen nur der Evaluierung von Kamera und Objektiv dienen.
Was sofort ins Auge fällt, ist der unterschiedliche Weißabgleich. Die M240 tendiert im Wald immer zu einem sehr kühlen (fast „bläulichen“) Weißabgleich; die M11 hingegen legt das Bild sehr viel wärmer an. Dies war tatsächlich durchgehend bei allen Bildern der Fall und damit wohl eine generelle Tendenz. Ein „kühler“ Weißabgleich im Wald stört mich bei der M240 seit Jahren, lässt sich aber natürlich bei der Aufnahme oder Nachbearbeitung leicht und schnell korrigieren. Alle anderen sichtbaren Eigenschaften werden wohl deutlicher vom Objektiv als von der Kamera geprägt. Die Detailschärfe und der Mikrokontrast (hier im Web schwer zu beurteilen) sind beim APO einfach deutlich höher. Was richtig gut beurteilbar ist, ist das Bokeh. Bild 3 kann man dafür gut nutzen – ich bilde dazu den Hintergrund in einem vergrößerten Ausschnitt noch einmal ab.
Ich denke dieses Bild spricht Bände – das APO zeichnet im Hintergrund so weich und plastisch ab, dass es einfach nur eine Freude ist!
Zurück zur Kamera: es lohnt hier ein detaillierter Blick auf das zweite Beispiel. Das zweite Bild aus der M240 wirkt fast etwas verwackelt; dies liegt aber einfach an der reduzierten Auflösung bei diesem extremen Ausschnitt. Was aber die eigentliche Sensation ist: das M11-Bild wurde mit ISO 6.400 gemacht, wohingegen das M240-Bild mit ISO 800 gemacht wurde. Ich würde mal sagen, das Rauschen ist vergleichbar!
Was kann ich draus für mich ableiten?
Wenig überraschend ist die M11 natürlich meiner 10 Jahre alten M240 deutlich überlegen. Gerade in den hohen ISO-Bereichen spielt sie in einer ganz anderen Liga.
Alle Änderungen an der M11 im Vergleich zu M10 und M240 machen aus meiner Sicht Sinn. In Summe wirkt die M11 einfach auf der höhe der Zeit und fühlt sich doch immer noch wie eine echte M an.
Das APO Summicron 35 mm ist sensationell und wird nicht umsonst von allen Kritikern gefeiert. Ein Traumobjektiv!
Muss man eine M11 haben? Ich würde sagen: Nein! Aber: Sie macht verdammt viel Spaß. Ich warte mal die M11-P ab und dann sehen wir weiter 🙂
Muss man das APO haben? Ich würde sagen: Nein! Aber: Wenn Schärfe bei gleichzeitigem traumhaften Bokeh gewünscht ist, dann führt kein Weg an diesem Objektiv vorbei. Und gerade in Kombination mit der M11 fühlt es sich sehr gut an. Soll ich mich schon mal auf die Warteliste bei Leica setzen? Warum nicht!
Letztes Wochenende war ich in Wetzlar bei Leica Camera. Der letzte Besuch ist immerhin 4 Jahre her. Höchste Zeit, dort mal wieder vorbei zu schauen!
Was habe ich dort denn so getrieben?
Zunächst wollte ich mir den Leitz Park inklusive des neuen Museums ansehen und ich wollte natürlich die M11 mal ausprobieren; am besten mit dem APO 35 mm dran! Ob es geglückt ist lest ihr nächste Woche hier!