Kategorie-Archiv: Technisches

Oh nein! Ein Leben ohne den Meister…

Vor wenigen Tagen hat mich die Nachricht erreicht, dass der Meister seine Geschäfte in München, Hamburg und Berlin an Leica verkauft hat. Ich habe in Hamburg mein 21er gebrauchter gekauft, in München meine M und mein Summilux, bin also verbunden mit dem Meister. Schade, dass diese wunderbare Geschichte nun ein Ende hat. Ich bin mir sicher, dass Leica die Geschäfte nicht vollumfänglich weiterführen wird: zwei Shops in München machen keinen Sinn! In Berlin könnte ich mir mehrere Läden vorstellen und in Hamburg gibt es ja noch keinen Shop – das wird dann jetzt wohl der „Ex-Meister“ werden. Wir werden sehen…

Euer Alex

Der Trubel um KI

Seit einigen Wochen überschlagen sich ja die Meldungen zu KI-Methoden in Photoshop und Lightroom. Ich habe mir also mal die aktuelle Beta-Version von Photoshop installiert und ein wenig experimentiert. Kurzum: Es ist noch nicht alles perfekt, aber vieles geht schon sehr leicht und schnell von der Hand. Hier mal ein Beispiel…

Ein unspektakuläres Bild. Ich wollte jetzt einfach mal ein paar, mehr oder weniger dumme Dinge, einbringen…bewusst ist die Bearbeitung etwas krasser gewählt, um die Fähigkeiten der KI überhaupt austesten zu können.

Was wurde gemacht:

  • ein Weihnachtskranz auf den Toiletten eingebracht
  • vor den Toiletten einen Teich eingebracht
  • auf einer der Toiletten ein Stop-Schild eingebracht

Wenn ich das Bild ohne das Original sehen würde, könnte ich die künstlich eingebrachten Objekte gar nicht erkennen – das ist schon alles sehr gut gemacht. Am ehesten sieht der Weihnachtskranz etwas unrealistisch aus. Bei den anderen Objekten stimmt aber Perspektive und Lichtführung extrem gut.

Wichtig noch: Die Bearbeitung hat mich ungefähr 60 Sekunden (!) gekostet, dann war das Bild „ready“.

Also ich denke da wird in Zukunft einiges gehen und die Kunst wird wohl darin bestehen die „KI-Bilder“ von den echten zu unterscheiden. Spannend…

Euer Alex

Das kleine Schwarze: APO Summicron 35 mm

Nachdem ich die letzten Jahre immer wieder mit meinem Summicron 35 mm diverse Konflikte ausgetragen habe (Schärfe, Bokeh, …), liebäugelte ich zwischenzeitlich mit dem Summilux 35 mm und war auch einmal kurz davor es zu kaufen. Dann hat aber Leica im Jahr 2021 das APO Summicron vorgestellt. Also war meine Entscheidung erst mal vertagt. Schließlich habe ich mich dann aber für das APO entschieden, musste den Kauf aber mehrmals verschieben – das nötige Kleingeld wurde in bauliche Maßnahmen im Haus investiert 🙂 Das führte auch dazu, dass ich im Leica Shop in München eine Reservierung des Objektivs stornieren musste und dann noch eine Reservierung im Store in Konstanz absagte. In Konstanz ließ ich mich aber nicht von der Liste nehmen, sondern nur nach hinten schieben – als im Mai dann eine Mail kam, dass wieder ein Exemplar bereit liegen würde, schlug ich zu (man muss wissen, dass man auf dieses Objektiv derzeit ca. 4-6 Monate warten muss). Über Pfingsten waren wir nun im Urlaub am Bodensee und so konnte ich das gute Stück abholen. Mein altes Objektiv gab ich in Zahlung und so schmerzte der Preis zwar immer noch, aber das Leiden war etwas geringer.

Und was soll ich sagen: klein, kompakt und unauffällig! Hier schon mal zwei Bilder von Kamera und Objektiv.

Was lässt sich über diesen kleinen Traum nach ca. 200 Bildern, die ich damit gemacht habe sagen? Alles fühlt sich wie immer an – gewohnt und unspektakulär. Die neue Einstellgrenze von 0,3 Meter lässt sich hervorragend bedienen, der dazugehörige lange „Fokusweg“ ist ein Traum und das Fokussieren über den LiveView funktioniert auch recht gut. Gerade diese neue Einstellgrenze machen das Objektiv sehr flexibel und ich war überrascht wie oft ich sie benutzt habe. Die Streulichtblende ist keine Schönheit, aber arbeitet sehr effizient. Spiegelungen oder Farbsäume, wie ich sie vom „normalen“ Summicron kenne, habe ich noch keine produzieren können. Die Schutzkappe für das Objektiv ist etwas anders als bei den anderen M-Objektiven ausgeführt und wird praktisch über die Streulichtblende gestülpt. Dies macht die Schutzkappe leider etwas voluminös und man kann sie kaum mal schnell in der Hosentasche verstauen. Bei mir landete sie am Ende immer in der Fototasche. Sowohl Streulichtblende als auch Schutzklappe sind aus Metall und damit sehr stabil.

Aber wie sieht es nun mit den Bildern aus? Ich will hier nur zwei Bilder zeigen, um die Perfektion von Schärfe und Bokeh zu demonstrieren.

Dieses erste Bild ist eigentlich sehr unspektakulär, aber beobachtet mal den Schärfeverlauf von rechts nach links ab dem „Kaffee-Schild“: butterweich. Beobachtet auch die kleinen unruhigen Strukturen im Hintergrund (Postkarten, Sonnenschirme, etc.). Das Objektiv zeichnet diese Bereich fein und sanft, ohne die Linien zu sehr zu betonen, sodass es einfach nur ein Traum ist.

Und dann ein Bild das die Naheinstellgrenze demonstriert. Die Blume hatte einen Durchmesser von ca. 4-5 cm. In der Bearbeitung habe ich das Bild nur beschnitten und sonst keine Verbesserung/Änderung vorgenommen. Beobachtet wieder den Schärfeverlauf von der Mitte nach Außen hin und schaut euch auch die Schärfe auf den Blütenstempeln an. Hui! Also mir fehlen hier fast die Worte.

In Summe kostet das Objektiv natürlich ein Schweinegeld. Aber…es macht verdammt viel Spaß und ich kann mir gut vorstellen, dass 90 % meiner Bilder in Zukunft mit diesem Objektiv gemacht werden. Obwohl…die 50 mm sind auch toll…vielleicht als APO mit neuer Naheinstellgrenze. Ich hoffe Leica erhört mich!

Euer Alex

Leica M11 und APO-Summicron 35 mm

Als ich in Wetzlar war, wollte ich unbedingt die Möglichkeit nutzen einmal die M11 und das APO-Summicron 35 mm ausführlich zu nutzen. Ich meldete mich also einige Woche vorher bei Leica und ließ mir Kamera und Objekt reservieren. Hat dann auch alles wunderbar funktioniert! Nachfolgend also ein „Eindrucksbericht“ – wie immer sehr subjektiv!

Die Leica M11 hatte ich einmal bereits in Konstanz in der Hand, jetzt durfte ich sie aber 2 Stunden lang testen und damit eine kleine Wanderung machen. Für mich fühlte sich die Kamera vertraut an. Was mir aber sofort aufgefallen ist, war die Lackierung und das Gefühl die Kamera in den Händen zu halten. Der Lack ist rau und damit deutlich rutschfester, was erst mal sehr gut ist. Er macht die Kamera aber etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kann auch nicht sagen, wie stabil und kratzfest der Lack ist. Ein leichtes Kratzen mit dem Fingernagel über den Lack hinterließ keine bleibenden Spuren, den Abrieb des Fingernagels sah man aber deutlich. Natürlich ließ sich dieser leicht abwischen, aber trotzdem frag ich mich wie schmutz-anfällig diese neue Oberfläche ist. Feedback von M11-Nutzern im Leica-Forum deutet darauf hin, dass der Lack super resistent ist und man sich keine Sorgen machen muss, dass hier schnell Kratzer/Schmutz sichtbar wird.

Ebenfalls auffällig ist das neue Auslösegeräusch. Weniger mechanisch und mehr elektronisch, aber eben deutlich leiser! Nicht besser oder schlechter, nur eben anders. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell. Deutlich spürbar ist das reduzierte Gewicht der schwarzen M11. Meine M240 fühlt sich im Vergleich an wie ein Ziegelstein! Die Bedienung ist meiner M sehr ähnlich – die Menüstruktur hat sich leicht geändert, aber alles ist schlüssig und macht Sinn. An die Bedienung mit den drei Knöpfen musste ich mich gewöhnen – nach ca. 30 Minuten war ich aber so geübt, dass es keine „Vergreifen“ mehr gab. Richtig toll finde ich das neue Daumendrehrad, dass jetzt auch als Druckknopf verwendet werden kann – keine Belichtungskorrekturen mehr die fälschlicherweise angebracht werden (passiert bei meiner M240 relativ oft).

Hier ein paar Bilder der M11 und meiner M240.

An der M11 hatte ich das APO-Summicron 35 – ein Objektiv, dass man derzeit sehr schwer findet und für welches von den Leica-Shops aktuell eine Lieferzeit von min. 12 Monaten genannt wird. Spannend ist, dass dieses Objektiv eine Naheinstellgrenze von 30 cm hat, also deutlich unter den 70 cm einer Leica M. Zwischen 70 cm und 30 cm lässt sich aber nur über den Live-View fokussieren. Das klappt recht gut, aber für Menschen mit dem Bedarf nach einer Lesebrille, doch auch anstrengend sein kann.

Nachfolgend ein paar Bilder, die natürlich zeigen, was die M11 so kann, aber vor allem eine Machtdemonstration des Objektivs sind. Ich habe versucht Vergleichsbilder mit meiner M240 und dem Summicron-M 35 ASPH zu machen. Die Bilder sind alle komplett unbearbeitet; ich habe aber alle Bilder auf die gleiche Größe reduziert. Achtung: Die Bilder haben keine ästhetischen Anspruch und sollen nur der Evaluierung von Kamera und Objektiv dienen.

M11 mit APO Summicron-M 35 mm
M240 mit Summicron-M 35 mm
M11 mit APO Summicron-M 35 mm
M240 mit Summicron-M 35 mm
M11 mit APO Summicron-M 35 mm
M240 mit Summicron-M 35 mm
M11 mit APO Summicron-M 35 mm
M240 mit Summicron-M 35 mm

Was sofort ins Auge fällt, ist der unterschiedliche Weißabgleich. Die M240 tendiert im Wald immer zu einem sehr kühlen (fast „bläulichen“) Weißabgleich; die M11 hingegen legt das Bild sehr viel wärmer an. Dies war tatsächlich durchgehend bei allen Bildern der Fall und damit wohl eine generelle Tendenz. Ein „kühler“ Weißabgleich im Wald stört mich bei der M240 seit Jahren, lässt sich aber natürlich bei der Aufnahme oder Nachbearbeitung leicht und schnell korrigieren. Alle anderen sichtbaren Eigenschaften werden wohl deutlicher vom Objektiv als von der Kamera geprägt. Die Detailschärfe und der Mikrokontrast (hier im Web schwer zu beurteilen) sind beim APO einfach deutlich höher. Was richtig gut beurteilbar ist, ist das Bokeh. Bild 3 kann man dafür gut nutzen – ich bilde dazu den Hintergrund in einem vergrößerten Ausschnitt noch einmal ab.

M11 mit APO Summicron-M 35 mm
M240 mit Summicron-M 35 mm

Ich denke dieses Bild spricht Bände – das APO zeichnet im Hintergrund so weich und plastisch ab, dass es einfach nur eine Freude ist!

Zurück zur Kamera: es lohnt hier ein detaillierter Blick auf das zweite Beispiel. Das zweite Bild aus der M240 wirkt fast etwas verwackelt; dies liegt aber einfach an der reduzierten Auflösung bei diesem extremen Ausschnitt. Was aber die eigentliche Sensation ist: das M11-Bild wurde mit ISO 6.400 gemacht, wohingegen das M240-Bild mit ISO 800 gemacht wurde. Ich würde mal sagen, das Rauschen ist vergleichbar!

M11 @ ISO 6.400
M240 @ISO 800

Was kann ich draus für mich ableiten?

  • Wenig überraschend ist die M11 natürlich meiner 10 Jahre alten M240 deutlich überlegen. Gerade in den hohen ISO-Bereichen spielt sie in einer ganz anderen Liga.
  • Alle Änderungen an der M11 im Vergleich zu M10 und M240 machen aus meiner Sicht Sinn. In Summe wirkt die M11 einfach auf der höhe der Zeit und fühlt sich doch immer noch wie eine echte M an.
  • Das APO Summicron 35 mm ist sensationell und wird nicht umsonst von allen Kritikern gefeiert. Ein Traumobjektiv!
  • Muss man eine M11 haben? Ich würde sagen: Nein! Aber: Sie macht verdammt viel Spaß. Ich warte mal die M11-P ab und dann sehen wir weiter 🙂
  • Muss man das APO haben? Ich würde sagen: Nein! Aber: Wenn Schärfe bei gleichzeitigem traumhaften Bokeh gewünscht ist, dann führt kein Weg an diesem Objektiv vorbei. Und gerade in Kombination mit der M11 fühlt es sich sehr gut an. Soll ich mich schon mal auf die Warteliste bei Leica setzen? Warum nicht!

Euer Alex

Die Krux mit der Schwarz-Weiß-Umsetzung

In letzter Zeit kämpfe ich etwas mit der Schwarz-Weiß-Umsetzung. Das liegt daran, dass ich mehr experimentiere und dadurch einige Knöpfe sicher ein wenig zu stark betätige. Früher habe ich sehr viel „sanftere“ Schwarz-Weiß-Bilder produziert – der Kontras war dann oft zu nieder und viele Bearbeitungen treffen heute nicht mehr meinen Geschmack.

Ich habe nachfolgend einfach mal ein Bild aus der Lago-Maggiore-Serie verwendet und die wesentlichen Bearbeitungsschritte nachgezeichnet.

Originalbild aus der Leica M.
Einfache Umsetzung in Schwarz-Weiß.
Verstärkung des lokalen Kontrast, Verschiebung des Schwarzpunktes und Anpassung des Ausschnitts.
Weitere Kontrastanpassung.

Am Ende ist es natürlich auch Geschmacksache, ob einen die Bearbeitung eines Bildes gefällt oder nicht. In diesem Fall finde ich die Umsetzung richtig gut und ich bin auch sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ob die letzte Kontrastverstärkung noch notwendig lasse ich mal so stehen – der Unterschied ist marginal.

Ein zweites Bild mit dem ich sehr viel mehr zu kämpfen hatte/habe folgt nun. Wir starten wieder mit Original und dann folgen einzelne Bearbeitungsschritte.

Originalbild aus der Leica M.
Einfache Umsetzung in Schwarz-Weiß.
Verstärkung des lokalen Kontrast, Verschiebung des Schwarzpunktes und Anpassung des Ausschnitts.
Aufhellen des Bereichs um der alten Dame.

Was hier natürlich auffällt und auch stört, ist, dass im letzten Schritt nicht nur die alte Dame aufgehellt wird (was ja notwendig ist), sondern auch andere Bereiche mit vergleichbaren Grauwerten. Die Lösung wäre natürlich das Schaffen einer Maske, um die alte Dame dann gezielter aufzuhellen. In diesem Fall habe ich den leichten und schnellen Weg gewählt – der wohl nicht der beste ist.

Euer Alex

Was bleibt da noch zu sagen? Gedanken zur neuen Leica M11

Jetzt bin ich aber ganz schön spät dran, ein paar Worte zur Leica M11 zu verschwenden. Vieles wurde in den letzten Wochen geschrieben, besprochen und diskutiert. Auf ein paar wenige Fakten möchte ich trotzdem eingehen (wie immer als sehr subjektive und persönliche Sicht).

Auflösung: 60 MP sind natürlich ein ziemlicher Hammer, aber immerhin, lässt sich nun auch die RAW-Auflösung in drei Stufen variieren. Ich finde das ziemlich clever und offensichtlich auch schön gelöst. Dass die niederen Auflösungen keinen nennenswerte Vorteil bei Rauschen und Dynamik bringen, spricht für die unglaublich hohe Qualität des Sensors im oberen Auflösungsbereich. Persönliche Bewertung: 60 MP hätte ich nicht gebraucht, aber aus derzeitiger Sicht stören sie mich nicht. Daher: Neutral.

Belichtungsmessung: Wahrscheinlich eine der größten Änderungen an der M11 ist die Art der Belichtungsmessung. Erstmals wird diese komplett (auch im Messsuchermodus) über den Bildsensor gemacht. Das führt dazu, dass sich der Verschlussvorhang öffnet, sobald die Kamera eingeschaltet wird. Früher war dies nur im LiveView der Fall. Dadurch soll sich die Einschaltezeit der M11 deutlich erhöht haben und irgendwo zw. 2 und 3 Sekunden liegen, was ich ziemlich viel finde. Persönliche Bewertung: Sollte für meine Art der Fotografie eigentlich unwichtig sein, wenn sich die Einschaltezeit aber deutlich erhöht, wäre dies aus meiner Sicht ein deutlicher Rückschritt. Die Hoffnung ist, dass Leica hier mit einer neuen Firmware mehr Tempo rein bringen wird. Daher: Negativ bis neutral.

ISO: Endlich haben wir in der M11 einen Basis-ISO-Wert von 64. Summilux ohne Filter, auch an einem schönen Sommertag mit viel Licht, wird dadurch möglich! Persönliche Bewertung: Eine kleine Verbesserung, die für mich extrem wichtig ist. Daher: Positiv.

Gehäuse: Die Bodenplatte ist nun Geschichte und bei der schwarzen Version der Kamera setzt Leica nun auf Aluminium und nicht mehr auf Messing. Das führt dazu, dass die schwarze Variante deutlich leichter ist. Man wird sehen, ob die höhere Wärmeleitfähigkeit von Aluminium zu Schwierigkeiten beim empfindlichen Messsucher führen wird. Aus meiner Sicht sollte das Leica aber bestens im Griff haben. Aluminium als Gehäusematerial ist heute bei vielen Kameras Standard und gilt als ausreicht stabil und fest. Die Lackierung der Kamera muss beobachtet werden – bisher war die Eloxierung auf Messing ja immer extrem robust. Persönliche Bewertung: Weniger Gewicht bei gleichbleibender Stabilität ist für mich ein Vorteil. Um die Farbe mache ich mir keine Gedanken. Daher: Positiv.

Und sonst so: Interner Speicher (positiv), Konnektivität (positiv), Akku (positiv).

Preis: Hmmm….8.350 €! Die M10 kostete bei der Einführung 6.500 €. Also wenn nicht Leica draufstehen würde, könnte man fast denken, dass das unverschämt ist, oder? Jemand hat neulich zu mir gesagt: „Man ist bereit den Preis zu zahlen oder eben nicht!“ Noch Fragen? Aber mal ein anderer Gedanke: Der Preis der M11 richtet sich eindeutig an der M10-R aus (exakt der gleiche Preis!). Hätte eine M11 weniger gekostet, hätte niemand mehr die M10-R gekauft, die offensichtlich zunächst im Programm bleibt. Kann es sein, dass Leica mittelfristig (sagen wir mal in 12 Monaten) eine M11s auf den Markt bringt, die dann etwas abgespeckt ist und im Bereich von 6.800 € kosten wird? Vergleichbares hat man mit der SL2 gemacht. Auch dort gibt es eine s-Variante, die sich offensichtlich wie die warmen Semmeln verkauft. In 24 Monaten könnte man dann die übliche P-Variante (M11P) auf den Markt bringen und hätte somit drei unterschiedliche Modelle für unterschiedliche M-Zielkunden. Nur ein Gedankenspiel!

Fazit: Ohne jeden Zweifel ist die M11 eine tolle Kamera und bringt vieles mit, was ich mir schon bei der M10 gewünscht habe. Alleine der niedere ISO-Basiswert, die Möglichkeit mit einem elektronischen Verschluss auch kürzer als 1/4.000 zu belichten und das niedere Gewicht würden einen Kauf für mich rechtfertigen. Wäre da nicht der Preis! Also warte ich erst mal ab…

Wenn ihr einen schönen Überblick von der M11 bekommen wollt, dann schaut euch das Video von Paddy an.

Euer Alex

Die neue „Laika“ – Spekulation zur Leica M11

Derzeit sprechen Leica-Jünger ja nur noch über den 13. Januar 2022 – also morgen, dem Tag an dem (vermutlich) die neue Leica M11 vorgestellt werden wird. Mein Tochter (6 Jahre alt!) hat mir zu Weihnachten (vermutlich, weil ich auch seit Monaten nur noch von DIESER neuen Leica spreche) eine echte „Laika“ geschenkt. Aus meiner Sicht DIE einzige echte Alternative zur kommenden M11.

Was wünsche ich mir aber von der M11? Ich bin mal in mich gegangen und habe versucht aufzuschreiben, was die neue M11 können muss, um unwiderstehlich für mich zu sein:

  • ISO-Werte weit unterhalb von 100 (am besten in Richtung 50), um auch mit f/1.4 bei praller Sonne ohne ND-Filter arbeiten zu können.
  • Verschlusszeiten kürzer als 1/4.000 – gerne auch mit elektronischem Verschluss (auch hier spielt das Thema „Offenblende“ eine Rolle).
  • bessere Akkuleistung als die M10, vergleichbar mit meiner M240.
  • geringeres Gewicht (unterhalb von 600 g ohne Akku wäre super! Meine M240 wiegt um die 680 g mit Akku!).
  • höhere Auflösung (klasse wäre es, wenn man die Auflösung der RAW anpassen könnte) zw. 40 und 60 MP.
  • Preis auf dem Niveau einer M10 🙂

Mal sehen was Leica morgen bringen wird (erste Spekulationen gehen ja durchaus in die richtige Richtung!). Das Event gibt es übrigens live im Netz zu sehen.

Ein sehr schönes „Spekulationsvideo“ findet sich hier:

Euer Alex