Wie in den letzten beiden Jahren möchte ich auch heuer einen kleinen Blick zurück wagen und ein Resümee zum abgelaufenen Jahr ziehen. Ich möchten den Rückblick wieder in 3 Teile gliedern:
- Technisches
- Künstlerisches
- Persönliches
Technisches: Beginnen wir wieder mit den technischen Errungenschaften des Jahres 2014. So spannend 2013 war, so langweilig war leider das abgelaufene Jahr. Technisch hat sich wenig bis gar nichts getan – abgesehen von ein paar minimalen Überarbeitungen am Kamerasektor. Die großen Zwei (Canon und Nikon) suchen immer noch vergebens nach einer klaren Linie und nach einer Antwort auf den Erfolg der spiegellosen Systeme. Sony schießt noch immer aus vollen Rohren (und ja, ich hatte es letztes Jahr in meinem Beitrag richtig prophezeit… es gab bereist dieses Jahr einen Nachfolger zur A7!) und keiner versteht so richtig, was die eigentlich machen und wollen. Ein paar interessante Entwicklungen gab es am Kompaktkamerasektor – große Sensoren und deutliche Abgrenzung zu den Smartphones scheint das Motto der Stunde zu sein. Damit einher geht auch, dass Kompaktkameras plötzlich im Preisbereich von 700 bis 1.000 € angesiedelt sind. Damit deutet sich schon an, dass es in Zukunft wohl kaum noch kleine Kameras unter 400 € geben wird. Was macht Leica? Einige Sondermodelle, eine Leica M ohne Leica-Logo, und noch ein paar kleine Dinge zum Spielen. Der eigentliche Knüller, um nicht von einem Super-Knüller zu sprechen, war aber die M60, eine M ohne Display! Finde diese extrem interessant, auch wenn es (zunächst?) nur ein Sondermodell ist. Ich lehne mich schon mal aus dem Fenster und prophezeie eine normale M ohne Display. Oder vielleicht gar die Möglichkeit, sich seine M selber konfigurieren zu können (SW- oder Farb-Chip, Schwarz oder Silber, mit oder ohne Display, …). Vielleicht, vielleicht aber auch nicht… sicher aber noch nicht 2015! Des weiteren hat Leica 2014 vor allem sein 100-jähriges Jubiläum und 60 Jahre M-System zelebriert. Beides führte zu ganz wunderbaren Ausstellungen, Ereignissen und zu einem Buchband, der wirklich alles sprengt, was es bis jetzt gegeben hat: „Augen auf! 100 Jahre Leica“. Mehr dazu dann später mal. Und sonst? Hmmm… nichts Aufregendes würde ich sagen.
Künstlerisches: Welche Fotos, Ausstellungen und Präsentationen haben mich dieses Jahr am meisten beeindruckt? Leider kam ich 2014 nur zu sehr wenigen Ausstellungen, trotzdem haben mich ein paar Fotografen vom Hocker gehauen. Ich entdeckte Trent Parke, einen australischen Magnum-Fotografen, der so wunderbar mit dem Licht spielt und mich dadurch beeindruckt hat. Seht euch dieses Bild an und staunt (Link)! Und dann ist da noch Julia Baier – wow, was für Fotos. Habe diese wunderbare Fotografin durch das Leica Projekt „10×10“ für mich entdeckt und je öfter ich in ihre Bilderwelt eintauche, desto mehr haut sie mich um! Und dann sind da noch die ganz großen Namen, die mich 2014 beschäftigt haben; allen voran Vivian Maier. Habe mich durch die Doku und das dazugehörige Buch recht intensiv mit ihrem Leben und ihren Bilder auseinandergesetzt und bin immer noch begeistert – unglaubliche Fotos und eine unglaubliche Lebensgeschichte. Schön war auch, dass es Neues von “Stella Polaris Ulloriarsuaq – The Shining Memory Of Mother Earth“, ein Projekt, das ich bereits letzte Jahr hier vorgestellt habe, gibt. Es lohnt sich also, dieses Juwel weiter zu verfolgen (siehe: Link.)
Persönliches: Am Ende des Jahres fragt man sich, was man so getrieben hat und, ob man auf der Stelle getreten hat oder sich auch einen Schritt nach vorne oder gar nach hinten bewegen konnte. Stand letztes Jahr noch eindeutig der Wechsel zu Leica im Mittelpunkt, so kann ich für 2014 klar sagen, dass ich angekommen bin. Der Wechsel fühlt sich immer noch richtig an, auch wenn mich einige für verrückt erklärt haben und meinen Wunsch nach einer Leica als „Phase“ abgetan haben. Fotografisch habe ich verstanden, wie ich mit Festbrennweiten abwechslungsreich fotografieren kann – was nicht heißt, dass es mir immer gelingen mag. Ich habe es schätzen gelernt, mit wenig Ausrüstung viel zu erreichen. In Punkto Effizienz konnte ich deutlich zulegen und es gelingt mir immer besser, Bilder zu produzieren, die ich vorab im Kopf habe. Als deutlicher Schritt nach vorne würde ich die Bilderserie „Abziehbilder“ (an einem besseren Titel arbeite ich noch!), die im Burgund entstanden ist, bezeichnen. Diese Richtung möchte ich weiter vertiefen und verfolgen. Naja, und dann ist da noch dieses Mammutprojekt, welches ich schon mal angedeutet habe und über welches ich 2015 sicher im Detail hier berichten werde. Ich hoffe, es 2015 zu Ende zu bringen. Generell scheint sich bei mir ein Trend Richtung „Projektarbeit“ abzuzeichnen – in den letzten Monaten habe ich 2-3 größere Projekte im Kopf ausgearbeitet und hoffe, sie auch irgendwann umsetzen zu können. Auch 2015 werde ich definitiv nicht ins Studio zurück gehen, und auch 2015 werde ich auf aufwendige Modelshootings verzichten (auch wenn ich es für dieses Jahr in Aussicht gestellt habe).
Mein wichtigstes Bild im Jahr 2014? Ohne jeden Zweifel das unten dargestellte Bild. Die Stimmung, in der ich dieses Bild gemacht habe, die Zeit und die Eindrücke haben sich bei mir festgesetzt – all das gibt dieses Bild perfekt wieder.
Also dann… auf ein gutes Jahr 2015!
Jahresrückblicke der letzten Jahre:
Euer LiK
Mein persönliches Bild des Jahres 2014. Aufgenommen mit der Leica M und Summicron-M 35 mm.