Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #1

#1: Sylvie Lancrenon – Cuba Libre

Nun sind wir also angekommen – bei der Nr. 1. Das Buch, das mich in den letzten 15 Jahren am meisten begeistert und berührt hat – für mich ein Buch mit einer phantastischen Idee, einem perfektem Konzept und Bilder wie von einer anderen Welt.

Cuba Libre von Sylvie Lancrenon erzählt die Geschichte eines einsamen Hotelzimmers in Havanna (Kuba) in der Zeit vom 26. Januar 2006, 12:00 bis zum 26. Januar 2006, 13:00 – ihr lest richtig: 1 Stunde! Abgelichtet wurde ein heruntergekommenes Hotelzimmer und eine der schönsten Frauen die unsere Welt hervorgebracht hat: Emmanuelle Béart. Man spürt beim Durchblättern des Buches die Stimmung zwischen der Fotografin und dem Sujet. In einem schönen großformatigen Buch und mit teilweise ausklappbaren Seiten wird die ganze Schönheit der Fotografie gezeigt: das Hotelzimmer im Kontrast zur Schönheit von Emmanuelle Béart. Beeindruckend auch, dass die Bilder zum großen Teil ohne künstliche Beleuchtung gemacht wurden und so das außergewöhnliche Licht Kubas wiedergeben (jeder der mal dort war, weiß von was ich spreche). Teilweise verwendet Sylvie Lancrenon längere Belichtungszeiten und bringt dadurch bewusst eine leichte Unschärfe ins Bild – diese „technische Unzulänglichkeit“ gibt den Bildern eine unglaubliche Intimität und Wärme. Die Intimität dieser einen Stunde kippt aber nie Richtung Voyeurismus – der Respekt der Frau und der jeweiligen Szene ist deutlich ersichtlich und spürbar. Emmanuelle Béart schreibt im Vorwort zum Buch: „Dies ist mein Körper. Er hat nichts zu verbergen. Sie können Ihren Blick abwenden, wenn Sie möchten. Es ist kein Akt der Freiheit, es ist ein Akt hin zur Freiheit.“ Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

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Link zum Buch.

Ein Gedanke zu „Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #1

  1. Rob

    Ja, die Bilder haben etwas an sich.
    Etwas das einen nachdenklich, neugierig und milde gestimmt zugleich macht.
    Es ist schwer zu erklären, man muß es sehen.
    Wenn man sich die Arbeiten von Lancrenon ansieht, merkt man schnell sie setzt Licht meisterhaft ein. In der ganzen Buchreihe, die du uns vergestellt hast gab es einige Aktfotografen. Altmeister ihrer Kunst. Und genauso sieht ihre Kunst aus.
    Alt, gegenüber der von Lancrenon.
    Ich mag die Vorstellung, dass das daran liegt das Lancrenon eine Frau ist.

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