Schlagwort-Archiv: Leica Summicron

Die guten alten Zeiten – Streulichtblende ist nicht gleich Streulichtblende

Die Streulichtblende (manchmal auch fälschlicherweise als Gegenlichtblende bezeichnet), stellt ein Zusatzelement des Objektives dar, welches leider viel zu oft unterschätzt wird. Nur allzu oft sehe ich verkehrt montierte Streulichtblenden – warum entzieht sich meiner Kenntnis bis heute. Wie dem auch sei – eine Streulichtblende macht auch bei höchst-vergüteten Linsenelementen und entsprechenden Objektiven Sinn. Bei den Leica Summicron- und Summilux-Objektiven wird die Streulichtblende mitgeliefert. Leider ist diese beim Summicron 35 mm ASPH. nur aus Plastik und hat eine Form, die eher an eine russische Konstruktion erinnert als eine deutsche feinmechanische Meisterleistung.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und originaler Streulichtblende.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und originaler Streulichtblende.

Bei den früheren 35er Summicrons wurde noch eine aus Metall gefertigte Streulichtblende mitgeliefert – damals sogar noch als schöne lamellenförmige Konstruktion. Und genau diese Streulichtblenden sind heute begehrte Sammlerstücke, die über ebay und den Gebrauchthandel vertrieben werden. Bereits seit ca. 1 Jahr bin ich auf der Suche nach einem solchen Teil. Wie durch Zufall entdeckte ich ein gut erhaltenes Exemplar im niederländischen Online Shop von Marco Schouten – http://www.schouten-select.com/. Ich nahm Kontakt auf und musste erfahren, dass das Objekt der Begierde leider schon vergeben war, aber eine zweite Blende gerade „reingekommen“ sei. Marco schickte mir schnell ein paar Bilder, wir verhandelten den Preis und schon war alles fixiert. Ich kann den Shop also nur ausdrücklich empfehlen!

Leica M mit Summicron-M 35 mm und "alte" Streulichtblende.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und „alte“ Streulichtblende.

Das Bild und der entsprechende Vergleich zeigt es deutlich, dass die alte Form der Streulichtblende einfach besser zur Gesamtkonstruktion von Leica M und Summicron passt. Es gibt heute übrigens 4 Typen von Streulichtblenden für dieses Objektiv: Typ 12526 (die originale Plastikblende inklusive Schutzkappe, wie sie im Lieferumfang meines Objektives inkludiert war), Typ 12524 (der Vorgänger der heutigen Plastikblende, damals noch ohne Schutzkappe), Typ 12504 (die „alte“ Metallblende wie sie 1967 eingeführt wurde und wie ich sie erworben habe) und Typ 12585 (eine „alte“ Metallblende, welche eine etwas längere Bauform hat). Interessant auch, dass Leica alle aktuellen Sondereditionen des Summicron-M 35 mm (zum Beispiel als Teil der neuen Leica M Lenny Kravitz Edition oder der Leica M Safari) mit der Streulichtblende des Typs 12504 ausstattet.

Typ 12504 zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Blende in zwei Hälften zerlegt werden und einen entsprechenden Filter aufnehmen kann. Den eigentlichen Job, nämlich Streulicht verringern oder gar beseitigen, erledigen alle diese Streulichtblenden gleich gut. Warum Leica über die Jahre für die gleiche Objektivkonstruktion (bzw. nur leicht unterschiedliche Designs) so viele unterschiedliche Streulichtblenden entworfen und produziert hat, ist mir ein Rätsel. Eine gute Auflistung der Streulichtblenden und kurze Erklärungen finden sich hier.

Der Blick durch den Messsucher ändert sich übrigens nicht wesentlich. Zum Vergleich hier die beiden Arten von Streulichtblenden mit entsprechendem Messsucherbild.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12526.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12504.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12504.

Wo liegen also die Vorteile der „alten“ Streulichtblende vom Typ 12504? Definitiv hat sie eine höhere Stabilität aufgrund der Metallkonstruktion. Mit Sicherheit gibt sie dem Objektiv ein angemessenes wertiges Aussehen.  Der Nachteil ist, dass es keinen Objektivdeckel zur Streulichtblende gibt – hier will ich aber weiter recherchieren und eine Lösung finden. Nachteil ist auch, dass das Objektiv mit angesetzter Streulichtblende nun nicht mehr in den originalen Objektivköcher passt.

Jeder muss also für sich entscheiden, welchen Typ und welche Art von Streulichtblende er bevorzugt. Ich werde in den nächsten Wochen definitiv die 12504 zu meinem Standard machen – ob dies auch langfristig so bleibt, wird sich zeigen.

LiK

Best of „\temp“

Seit einigen Jahren habe ich eine ziemlich blöde Angewohnheit: Wenn ich nach einer Fototour nach Hause komme, kopiere ich erst mal alle Bilder in ein Verzeichnis mit dem Namen „temp“ (steht für „temporär“). Ich kopiere von dort dann jene Bilder in spezielle Verzeichnisse die richtig gut sind – manchmal bleiben aber auch gute/interessante Bilder im Verzeichnis liegen. Mit der Zeit wird die Sache natürlich mehr als unübersichtlich. Zeit also,  einen Blick in dieses Verzeichnis zu werfen und zu prüfen, ob nicht doch der eine oder andere interessante Schuss dabei ist.

Seht die nachfolgenden Bilder als ein nicht-zusammenhängendes Konglomerat von Einzelaufnahmen. Gut oder Schlecht? Hmmm…bildet euch selbst eine Meinung.

L1005685

Diagonal. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/4.0.

L1005711

Schmuckstück. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/4.0.

L1006097

U-Turn. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

L1006101

Undurchsichtig. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

L1006269

Ausgerichtet. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

LiK

Das Licht…

Also mit dem Winter scheint es heuer ja nicht so recht zu klappen. Und so herrscht in Freiburg derzeit eher eine herbstliche Stimmung: Temperaturen weit über dem Nullpunkt und dicht hängender Nebel. Also rein in den Wald und fotografieren!

Ein gutes Objektiv zeigt seine Stärken vor allem bei seitlich einfallendem Licht und bei extremen Gegenlicht. Zwei Lichtsituationen die billige und schlecht verarbeitete Linsen schon mal an die Grenzen treiben. Die Leica M ist bei Einsatz von weitwinkligen Objektiven (ab dem 35 mm abwärts) recht anfällig für Streulicht, welches sich durch das extrem kurze Auflagenmaß störend abbilden kann. Mit ein wenig Sorgfalt lassen sich aber hervorragende Ergebnisse erreichen; auch unter extrem schwierigen Situationen. Den Beweis erbringe ich mit dem nachfolgenden Bild.

Gegenlicht. Fotografiert mit der Leica M und Summicron-M 35 mm @ 2.0.

Gegenlicht pur! Fotografiert mit der Leica M und Summicron-M 35 mm @ 2.0.

Aufgenommen wurde das Bild auf dem Schlossberg bei Freiburg. Die tief-stehende Nachmittagssonne blickte gerade so über den Hügel und traf meine Kamera und das Summicron frontal. Ich machte die Blende ganz auf, korrigierte die Belichtung leicht und lichtete die Situation ab. Besonders schön finde ich, wie sich die Sonnenstrahlen durch den Nebel abbilden. Trotz Gegenlicht sind keine Lichtschleier oder Reflexionen sichtbar. Die extrem kontrastreiche und gestochen scharfe Abbildung sprechen für die Kombination aus Kamera und Objektiv.

So lässt sich der Winter weiter genießen…

LiK