Der Winter macht es uns (mir!) derzeit nicht leicht typische Winterlandschaften zu fotografieren – zumindest hier in Südbaden ist vom Schnee keine Spur. Nun gut! Trotzdem raus in die Natur und Dinge ablichten, die in der Gegend rumliegen / -stehen. Die ersten Bilder sind an einem abgebrochenen Baumast entstanden, der vor sich „hin fault“. Die Schärfenebene liegt vielleicht nicht ideal und ist auch etwas zu knapp gewählt (Blende f/2.0). Trotzdem gefallen mir die Bilder gut. Das dritte Bild zeigt DEN Baum – ihr kennt ihn, wenn ihr den Blog hier regelmäßig verfolgt. Der Baum steht nicht weit von uns entfernt und wurde von mir schon oft abgebildet. Dieses mal ging die Sonne gerade dahinter unter und es ergab sich eine herrliche Lichtstimmung. Das vierte Bild…naja, ohne Worte 🙂
Ach ja, alle Bilder sind mit der Leica M11-P und dem Summicron APO 35 mm gemacht. Bildbearbeitung in Lightroom.
Nach langer Zeit habe ich wieder mal einen Buchtipp für euch: Elegia Fantastica von Emanuele Scorcelletti. Ein wunderbares Buch, das zum Träumen einladet. Kurz aus dem italienischen Vorwort für Euch übersetzt:
„Die tiefe Verbindung von Emanuele Scorcelletti mit der Region Marche in Italien ist der Ausgangspunkt eines künstlerischen Projekts, das er seit mehreren Jahren verfolgt und das er Elegia Fantastica genannt hat. Diese introspektive Reise zu Orten der Vergangenheit wird von einem ästhetischen Ansatz getragen, der uns von der Realität von gestern (Erinnerungen) zum Unsichtbaren von heute (Visionen) führt. Dabei verwandelt er eine intime emotionale Erfahrung mit den Orten seiner Kindheit und seinen inneren Landschaften in eine Reflexion über kollektives Gedächtnis und Übertragung.„
Das Buch hat mir meine Frau geschenkt (danke an dieser Stelle!) und sie hat es im Leica Shop in Frankfurt erworben, wo kürzlich auch eine Ausstellung zum Buch stattgefunden hat. Schöner Nebeneffekt dieser Geschichte: ich habe ein Buch mit Originalunterschrift (siehe zweites Bild oben) – Freude!!!
Männer und Fototaschen! Naja…! Meine geliebte Billingham Hadley Small habe ich nun seit 11 Jahren und ich bin rundum zufrieden. Billingham hat aber vor einigen Jahren eine „Pro-Version“ der Taschen herausgebracht, die einige Features hat, die mich schon lange gereizt haben. Aber eine Billingham-Tasche kauft man doch fürs Leben, oder? Als aber unterm Weihnachtsbaum eine neue wunderbare blaue Hadley Small Pro Tasche lag, konnte ich nicht Nein sagen (danke an meine Eltern an dieser Stelle!). Unten ein Bild der neuen und alten Tasche nebeneinander. Das zweite und dritte Bild zeigen dann einige „abgeschrubbte“ Stellen meiner alten Tasche – die hatte inzwischen richtig Charakter 🙂
Warum aber eine neue Tasche? Im Wesentlichen haben mich folgende Features an der neuen Version gereizt und inzwischen auch überzeugt:
Schultergurt, der abnehmbar und nicht mehr fest mit der Tasche vernäht ist.
Auf der Rückseite befindet sich nun ein kleines Dokumentenfach mit wasserdichtem Reisverschluss.
Ein sog. „Carrying Strap“ mit dem sich die Tasche wunderbar an einem Trolley befestigen lässt.
Ein Tragegriff an der Oberseite.
In Summe also Erweiterungen die im Alltag sehr viel Sinn machen. Die Tasche ist auch etwas schmäler (weniger Tief) und dafür etwas breiter geschnitten, was sie etwas kompakter wirken lässt. Am Körper trägt sich die Tasche dadurch „anschmiegsamer“. Die unteren drei Bilder zeigen ein paar Details der neuen Tasche. Was sofort auffällt, sind die schmäleren Laschen an der Vorderseite – sie wirken schlanker und eleganter als die alten Laschen. In der Praxis muss sich allerdings zeigen, ob sie auch genau so praktisch sind. Im noch sehr neuen Zustand tendieren sie dazu sich „aufzurollen“. Auch gespannt bin ich auf das dunkle Innere der Tasche. Dieses Braun wirkt sehr elegant, hat aber sicher den Nachteil, dass man im Dunklen nicht ganz so leicht kleinere Gegenstände finden kann. Ich denke, dass dies in der Praxis für mich keine Rolle spielen wird, ich beobachte hier aber trotzdem mal etwas genauer.
Die neue Tasche ist übrigens, genau so wie die alte auch, aus traditionellem Canvas-Stoff. Dieses Material verwendet Billingham nun seit 50 Jahren und hat sehr viel Erfahrung damit. Seit einigen Jahren gibt es einige Taschen auch im synthetischen FibreNyte Material. Dieses neue Material soll noch robuster sein und kein Ausbleichen der Farbe durch UV-Strahlung mehr mit sich ziehen. Das Blau meiner Tasche gibt es nur in Verbindung mit Canvas, also war hier keine große Wahl und die Entscheidung schnell gefällt.
Inzwischen ist die Tasche gefüllt und bereit für Abenteuer!
Und was wurde aus meiner alten Billingham Tasche? Dazu gibt es eine geniale Geschichte. Ich stellte die Tasche auf „ebay-Kleinanzeigen“ zum Verkauf und schon nach kurzer Zeit gab es einen Interessenten, der dann auch wenige Stunden später vor der Tür stand. Am Ende des Geschäftes meinte der Käufer, ob wir uns nicht kennen und, ob ich nicht der sei, von dem er vor über 10 Jahren die Canon 1Ds gekauft hat. Wahnsinn – welch ein Zufall! Und schön zu sehen, dass die alte Tasche nun in guten Händen ist und jetzt mit einer Leica M10 gefüllt wird 🙂 Grüße an Radek an dieser Stelle!
Euer Alex
PS. Eine sehr schöne Abhandlung zu Fototaschen findet ihr hier. Typische Männergeschichte eben 🙂
In den letzten Jahren wurde zwischen Neuenburg a. R. und Müllheim viel gebaut. Neue Straßen, Kreisverkehre, Brücken, etc. In. Neuenburg (also dem Ort, an dem ich immer auf die A5 auffahre) wurde eine ziemlich irre Konstruktion hingestellt: ein Parkhaus und ein Turm. Die ganze Konstruktion wirkt wie ein riesiger Fremdkörper. Die Fassaden sind in rotem Stampfbeton ausgebildet und sehen aus wie aus Backsteinen gefertigt – also ein Design, das man hier in der Gegend typischerweise nicht findet. Ich war also denkbar negativ eingestellt, was dieses architektonische Werk anging. Knapp vor der Jahreswende habe ich den Turm dann das erste mal betreten – Wow! Man kann den Turm (der eine Höhe von 35 Meter hat) zu Fuß ersteigen oder mit dem Fahrstuhl hoch fahren. Der Turm ist durchströmt von natürlichem Licht, das sich durch die Backsteine Rot färbt. Je weiter man nach oben steigt, desto rötlicher wird das Licht. Ich hatte unglaubliches Glück, da die Sonne so flach stand, dass das Licht perfekt durch die Lücken einströmen konnte. Ich tappte hoch und runter und fotografierte fast eine ganze Stunden in diesem Turm. Außen pfui, innen hui!
Alle Bilder wurden mit der Leica M11-P und dem APO 35 gemacht. Kurz vor der Tour habe ich noch überlegt das 50 mm zu nutzen, habe mich dann aber doch für die 35 mm entschieden. Im Treppenhaus des Turms wurde mir dann klar, dass diese Entscheidung genau richtig war.
So hässlich der Turm auch von außen sein mag, so faszinierend ist die Konstruktion und die Lichtspiele im Inneren. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, den Turm bei verschiedenen Lichtstimmungen fotografieren zu dürfen.
Und dann war er doch plötzlich da…der Schnee. Sehr rutschig und auch nur sehr kurz. Aber immerhin gab es ein wenig Weiß. Faszinierend, welche Figuren sich bilden, wenn der Schnee auf Stein trifft und dann schnell wieder schmiltzt und gefriert.
Wir waren vor kurzem wieder am Vitra Campus. Das Areal ist ja einfach herrlich zum Fotografieren und so entdeckte ich auch dieses mal wieder Neues. Alle Bilder sind mit der M11-P und dem 35er APO gemacht – was sonst.
Wie man unschwer erkennen kann, war die Lichtstimmung ziemlich spektakulär; es regnete eigentlich den ganzen Tag und erst kurz vor es dunkel wurde, klarte es etwas auf. Die Sonne kam raus und für ungefähr 10 Minuten hatten man ein „Hammer-Licht“. Die ganze Szene wirkte unwirklich und wie aus einem Film. Ich musste mich nur beeilen und alles ablichten, was ich mir vorgenommen hatte.