Am vergangenen Wochenende ging es wieder mal nach Wetzlar. Die Leica Erlebnistage fanden wie jedes Jahr statt, und so verbanden wir den Kurzurlaub mit einem Besuch in der neuen Firmenzentrale der Leica Camera AG.
Vor Jahren war bei Leica die Entscheidung gefallen von Solms, und der dort etwas heruntergekommenen Niederlassung ins nahe gelegene Wetzlar zu ziehen – also dorthin wo die Geschichte von Leica vor genau 100 Jahren begonnen hat. Am Stadtrand, auf einem Hügel, wurde also in den letzten Jahren die neue Firmenzentrale gebaut (der sogenannte Leitz Park) – ein eindrucksvoller Bau der Frankfurter Architekten Gruber und Kleine-Kraneburg. Der Bau besticht durch seine Klarheit, seine Weitläufigkeit, und durch die Möglichkeit einen Einblick in die Geschichte und Historie der Firma zu bekommen. Udo Zell, der Leiter der Leica Akademie, tätigte bei den Erlebnistage den Spruch: „Die Katholiken haben Rom, die Fotografen den Leitz Park“. Sehr treffend! Trotz der Größe und der sehr modernen Ausrichtung des Baus geht das Persönliche nicht verloren. Man fühlt die Liebe zum Detail und den Spaß den die Menschen hier an ihrer Arbeit haben. Im Umfeld des Leica-Baus sind bereits mehrere Optikhersteller angesiedelt, sodass hier in den nächsten Jahren tatsächlich so etwas wie ein kleines „Optik-Mekka“ entstehen dürfte.
„Die Katholiken haben Rom, die Fotografen den Leitz Park!“
Neben Ausstellungen, gibt es auch einen Einblick in die Fertigung der Kameras und Objektive, einen Shop und interaktive Multimedia-Shows auf Bildschirmen die zur Navigation durch die Produkte und die Geschichte verwendet werden können. Das Konzept leitet den Besucher mit Hilfe von Bildern durch die Kamerageschichte – eine clevere Vorgehensweise, die dabei hilft, die jeweilige Kamera mit ikonenhaften Bildern zu verbinden.
Eingangsbereich der Leica Firmenzentrale. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Die Leica Kamerageschichte. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Wie man am Bild oben sieht, sind die Meilensteine der Kamerageschichte in lamellenartigen Abschnitten angebracht – auch hier ein Link zwischen Technik und Bauwerk. In der Mitte thront die Ur-Leica! Im hinteren Bereich sieht man eine Glasfront, die aus jenen Glassorten besteht, die heute im Objektivbau verwendet werden. Die Färbung ist nicht etwa auf das Glas aufgebracht, sondern direkt ins Glas eingearbeitet. Gemeinsam mit der relativ starken Krümmung des Glases war dies mitunter einer der komplexesten baulichen Abschnitte.
Historie der Sportoptiken. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Man kann als Besucher selbstständig einen Durchgang nehmen, der einen Einblick in die Produktion erlaubt. Dort sieht man die Männer und Frauen an den Kameras (habe unter anderem eine M60 zu sehen bekommen) und an den Objektiven arbeiten. Wieder erlauben interaktive Bildschirme sich die jeweiligen Arbeitsabschnitte erklären zu lassen.
Objektivbau. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Kamerabau. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Leica und den Architekten ist hier ein wunderbarer Bau und ein überzeugendes Konzept gelungen – Historie, aber auch Moderne werden bestens dargestellt. Es macht einfach Spaß sich dort aufzuhalten…wir kommen also sicher wieder!
Leica Firmenzentrale im Leitz-Park. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ 4.0.
Jeder der in der Nähe von Frankfurt ist und die Möglichkeit hat einen Abstecher nach Wetzlar zu machen, sollte sich den Leitz Park ansehen. Es lohnt sich!
Am Samstag ging es dann zu den Erlebnistagen in die Stadthalle von Wetzlar. Wieder sahen wir eine ganze Fülle an Vorträgen – Landschaft, Stadt, Berg, …. wunderbar!
LiK