Im Folgenden findet ihr den Reisebericht unserer laufenden Norwegenreise (08/2011).
06.08.2011: Gegen Mittag ging es zum Flughafen in München. Einchecken verlief problemlos und so flogen wir relativ entspannt über Amsterdam nach Bergen. Unser Gepäck entschied sich zwar, in Amsterdam zu bleiben und erst mit dem nächsten Flieger nachzukommen, aber wir sind gut gelandet. Bergen ist ein wunderschönes Städtchen, bunte Häuser, viele Boote und relativ entspannte Leute. Als Start für diesen Reisebericht also ein paar Bilder der Stadt (aufgenommen gegen 19.00 abends) – fotografiert allerdings nur mit dem Handy 🙂
07.08.2011: Zweiter Tag in Bergen, und heute hat uns leider das norwegische Wetter erwischt. Ab Mittag leichter Regen und eine schöne dunkle Wolkendecke. Trotzdem sind wir heute losgezogen und haben die ersten Bilder mit Big Mama und der Polaroid geschossen. Zu sehen gibt es davon heute noch nichts 🙂 Dafür aber ein kleiner Auszug aus dem aktuellen Wetterbericht.
08.08.2011: Von Bergen aus zog es uns heute nach Sotra, einem Gewirr von Inseln. Über zahlreiche Brücken und Tunnel sind diese miteinander verbunden und bilden somit ein Paradies zum Entspannen. Das Wetter war für spektakuläre Aufnahmen wie gemacht – Regen, Sonne und dunkle Wolken bestimmten den Tag. Big Mama war also in ihrem Element. Langsam gewöhne ich mich an die Belichtungsmessung mit der 1Ds III, und den Dynamikumfang lerne ich bei diesen schwierigen Lichtsituationen zu schätzen. Wir bilden also schön langsam eine Einheit! Ich kann aber schon jetzt sagen, dass sie wesentlich präziser belichtet als meine alte 5D und extreme Beleuchtungsunterschiede leichter abgebildet werden können. Morgen werden wir uns Richtung Süden bewegen – vermutlich auch mit Fähre.
09.08.2011: Heute ging es weiter Richtung Süden. Zuerst fuhren wir von Steinsland (auf der Insel Sotra), wo wir die letzte Nacht verbrachten, über Knarrevik bis nach Haljem. Von dort aus nahmen wir dann die Fähre (was sehr problemlos verlief) nach Sandvika (ca. 45 Min). Auf dem Schiff herrschten windige und kühle Bedingungen (was auch sonst), aber die Lichtstimmung war phänomenal. Weiter ging es per Auto über die Insel Stord nach Süden bis nach Digernes. Von dort aus ging es in einen 10 km langen Tunnel, der unters Meer (265 m u. N.) zum Festland führte. Aufregend war dabei vor allem die extreme Steigung der Straße und die Lichtbedingungen im Tunnel (Beleuchtung praktisch Null!!!). Wie dem auch sei, wir sind gut angekommen und schafften es noch bis Haugesund. Wir mieteten uns eine Blockhütte am Meer und wanderten noch an der felsigen Brandung entlang (die einheimischen Schafe zeigten sich als sehr zutraulich und neugierig). Wind bestimmt hier eindeutig das Klima – manchmal hatten wir Probleme, die Füße am Boden zu behalten.
Fototechnisch gibt es auch einige neue Erkenntnisse, die ich gewonnen habe. Und zwar habe ich das Gefühl, als würde die EOS 1Ds III in Kombination mit dem EF 24-105 zu einer leichten Unterbelichtung tendieren. Wenn wir uns an meine EOS 5D zurück erinnern, so belichtete diese mit dem EF 24-105 eher über (ich musste immer ca. 1/3 Blendenstufe korrigieren). Da ich meine Bilder derzeit nur am Kameradisplay ansehen kann, lässt es sich schwer einschätzen, ob die Belichtung punktgenau passt oder zu korrigieren ist. Aufklärung wird also erst die Bildauswertung in München bringen. Werde das Phänomen jedenfalls weiterhin beobachten und hier berichten.
10.08.2011: Nachdem wir in Haraldshaugen (bei Haugesund) übernachtet haben, sind wir auf die Insel Karmoy bis nach Skudeneshavn gefahren, um dort festzustellen, dass unsere Fähre erst in 3 Stunden fahren würde. Da es in Strömen regnete, kam eine Wanderung nicht in Frage. Wir fuhren an der Westküste Karmoys zurück bis nach Haugesund und fuhren dann über die Inseln Bokn und Rennesoy über Brücken, Tunnel und mit Hilfe von Fähren bis nach Stavanger. Von dort aus nahmen wir ein weiteres mal eine Fähre, dieses mal bis nach Tau. Weiter ging es nach Süden, wo wir am Nachmittag Jorpeland erreichten. Fototechnisch spielte sich aufgrund der langen Strecke, die wir zurücklegten, eher weniger ab – trotzdem sei ein Bild angefügt, welches Gabi mit ihrer Panasonic Kamera geschossen hat.
Und als kleiner Leckerbissen, die heutige Route als Google-Map.
11.08.2011: Heute stand ein echtes Highlight auf dem Programm – der Preikestolen. Wir starteten um 8.00 los, fuhren ca. 15 Min. zum Parkplatz, von wo aus die Wanderung startete und machten uns dann gleich auf den Weg (bei wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen). Im Gepäck, wie soll es anders sein, Big Mama inkl. EF 24-105 und EF 17-40. Das Besteigen des Berges lief gut und so waren wir nach ca. 2 Stunden am Aussichtspunkt, der sich Preikestolen nennt. Hier ein paar Infos [Quelle: Wikipedia]:
Der Preikestolen oder Prekestolen (norw. für Kanzel oder wörtlich Predigtstuhl) ist eine natürliche Felsplattform (Felskanzel) in Ryfylke in der norwegischen Provinz (Fylke) Rogaland und eine vielbesuchte Touristenattraktion mit weitem Blick über den Lysefjord und angrenzende Berge. Die Größe des Felsplateaus beträgt zirka 25 mal 25 Meter. Die Fjellkante fällt 604 Meter senkrecht in den fast 40 km langen Fjord ab. Die Kanzel ist als Wanderziel sehr beliebt und wird jährlich von etwa 100.000 Menschen erklommen.
Es ist echt eine beeindruckende Landschaft und ein Blick, den man nicht so schnell vergisst: 600 m senkrecht nach unten! Wir genossen den Blick mehrere Stunden und ich schoss natürlich eine Unzahl von Bildern. Der Abstieg dauerte ebenfalls um die 2 Stunden und war aufgrund unzähliger großer Felsblöcke sehr beschwerlich und ging in die Knie. Aber egal…der Blick war es wert!
12.08.2011: Nach der gestrigen Bergtour ging es heute ein wenig gemütlicher zu und wir entschlossen uns, einen Tagesausflug über die naheliegenden Gebirge und Fjorde zu machen. Wir schlängelten uns mit dem Auto bis nach Sand. Die Landschaft erinnerte uns teilweise sehr an Südtirol – steil abfallende Hänge, welche geprägt sind von steiniger Oberfläche und Nadelbewaldung. Wunderschön, die in den engen Tälern eingelassenen Fjorde mit ihren spiegelglatten Wasseroberflächen. Neben der ganzen Natur besuchten wir auch zwei wunderschöne norwegische Stabkirchen (Wiki: Stabkirchen oder Mastenkirchen sind Kirchen in Holzkonstruktion, die in Skandinavien während der Übergangszeit von der heidnischen Religion zum Christentum vor allem im 12. und 13. Jahrhundert gebaut wurden. Wichtigstes Merkmal ist der so genannte Stabbau, bei dem die Wände aus senkrecht stehenden Stäben gebildet werden. Dies ist ein wichtiger Unterschied zur Blockbauweise, bei der horizontal liegende Balken die Wände bilden.). Den Abschluss des Tages bildet eine Polaroid-Session im Hafen von Jorpeland, wo wir seit 2 Tagen unser Basislager haben. Morgen werden wir ins Landesinnere weiter ziehen, bei (so hoffen wir) ähnlich schönem Wetter wie heute. Tageshöchsttemperatur heute: 19°C! Norwegischer Hochsommer!
13.08.2011: Spektakuläre Landschaft, ein rauer Wind und neugierige Schafe kennzeichneten den heutigen Tag. Los ging es Richtung Süden nach Oanes, von dort mit der Fähre nach Lauvvik und anschließend nach Osten bis nach Lysebotn. Wir durchquerten das durch Eissprengung entstandene Geröllfeld Gloppedalsura und das wild-romantische Hunnedal. Nach Lysebotn führten uns 27 Serpentinen über 900 Höhenmeter hinunter ins Tal. Die Landschaft war einzigartig und auch für uns völlig neu. Dazu verdunkelte sich noch der Himmel und es entstand eine wunderbare Lichtstimmung. Am Fjord mieteten wir uns eine einfache Blockhütte, die uns Schutz vor dem aufziehenden Gewitter geben soll. Zum Fototechnischen: Heute nahm ich erstmals mehrere Belichtungsreihen auf, um den großen Kontrastumfang einzufangen und um in der Ausarbeitung dann ein HDR-Bild zusammenzusetzen (ich bin ja eigentlich kein großer Freund solcher Belichtungsreihen, aber ein „natürliches“ HDR könnte eine interessante Wirkung haben). Des Weiteren nahm ich eine Reihe von Bildern auf, die ein Panorama von ca. 120° abbilden. Ich bin also schon auf die RAW-Bilder gespannt und ob es mir gelingt, ein vernünftiges Panorama zu erstellen. Mehr dazu dann nach Ende der Reise.
14.08.2011: Nachdem uns in den letzten 3 Tagen der norwegische „Sommer“ verwöhnt hat, sind wir heute von der Realität eingeholt worden: 9°C und Regen aus allen Richtungen! Und es machte trotzdem Spaß! Sind heute ins Landesinnere vorgedrungen und haben damit die Fjordlandschaft für diesen einen Tag verlassen. Spektakulär war am heutigen Tag vor allem die Fahrt über mehrere Nebenstrecken, mit denen sich ausgiebige Tunnelfahrten vermeiden ließen. Über Straßen, dessen Breiten gerade für unseren VW Polo reichten, ging es bis auf 1.200 Meter, wo wir teilweise noch Schnee vorfanden. Neben zahllosen Schafen, die unseren Weg kreuzten, fanden wir auch unser geliebtes Wollgras vor, das wir ja schon in Island bestaunten. Erstmals wurde also das 100 mm Makro Objektiv an die 1Ds geschnallt und bei windigen Bedingungen und einer unglaublichen Kälte verbissen versucht, das wild umher baumelnde Wollgras abzulichten. Der Autofokus der 1Ds machte mir die Arbeit leicht und ich konnte mich sogar noch mit verschiedenen Belichtungszeiten und Blenden spielen (meine 5D hat mich in solchen Situationen ja teilweise in den Wahnsinn getrieben!). Unser Lager haben wir nun für 2 Tage in Odda aufgebaut – ein kleines, beschauliches Hotel direkt am Wasser bietet uns den nötigen Unterschlupf für das raue Wetter.
15.08.2011: Regen, Regen, Regen, … so kann man den heutigen Tag wohl am besten beschreiben. Regen von vorne, Regen von hinten, Regen oben und, wie es in dieser Gegen üblich ist, auch Regen von unten! Also machten wir heute eine kleine Tour entlang des Fjordes und testeten unsere Ausrüstung auf Outdoortauglichkeit. Ich bemühte mich noch um ein paar Langzeitbelichtungen der Wasseroberfläche – zwei ND-Filter (ND 8 und ND 4) erlaubten mir Verschlusszeiten bis zu 3 Sekunden. Man wird nach der Reise sehen, was aus diesem Experiment geworden ist. Morgen ist jedenfalls mal Besserung des Wetters angesagt – hoffentlich!
16.08.2011: Nachdem wir nun zwei Tage in Odda verbracht haben, sind wir heute Richtung Norden weiter gezogen. Am Morgen entschlossen wir uns dazu, gleich eine Wanderung zu machen, um einen Überblick über den wolkenverhangenen Fjord zu bekommen. Der Aufstieg dauerte nicht allzu lange (ca. 45 Minuten) – am späten Vormittag ging es dann weiter, um am Abend in der Nähe von Haugsvik in einer alten Farm Unterschlupf zu finden. Und zum Abschluss gab es noch einen Lammbraten! Das norwegische Wetter zeigte sich heute wieder von seiner schönen Seite und bescherte uns angenehme Temperaturen um die 17°C. Wir haben nun 1.500 km zurückgelegt, was deutlich zeigt, wie entspannt wir derzeit unterwegs sind (in den letzten Jahren schafften wir in der gleichen Zeit fast das Doppelte!) – weniger ist also manchmal doch mehr! Mit meinen Bildern habe ich heute die ersten 16 GB voll bekommen (Speicherkarte wechseln ist also angesagt) – in konkreten Zahlen heißt dies 604 Bilder im RAW-Format (die 21 MP der 1Ds III schlagen hier voll zu!).
17.08.2011: Wenn das Chaos einen Namen hat, so heißt es wohl Mittwoch. Ganz so schlimm ist es nicht…Heute am Morgen wollten wir mit der Fähre den Naeroyfjorden durchfahren, kamen aber leider zu spät am Hafen an – nächste Fähre sollte erst gegen Mittag gehen. Egal, wir kurvten also zurück und fanden ein ruhiges Plätzchen mit einem Steg, wo es sich super fotografieren ließ. Wir entschlossen uns also, die Mittagsfähre auszulassen und dafür eine andere Fähre etwas später zu nehmen. In Flam angekommen fuhren wir wieder über zahlreiche Serpentinen den Berg hinauf, um einen gewaltig schönen Überblick über den Fjord zu haben. Dann ging es noch übers Hochland, wo wir ausgiebige Schneefelder vorfanden, bis nach Laerdalsoyri. In einem kleinem Hotel werden wir die Nacht verbringen, bevor wir morgen weiterziehen.
18.08.2011: Sonne, Sonne, Sonne, Norwegen hat den Sommer entdeckt! Unglaubliche 21°C und blauer Himmel herrschten heute über weite Teile des Tages. Wir verließen am Morgen Laerdalsoyri und fuhren bis nach Ornes, wo wir die älteste Stabkirche der Welt besuchten. Hier ein paar Infos [Quelle: Wiki]:
Die Stabkirche Urnes liegt im kleinen Ort Ornes am Ostufer des Lusterfjords, einem Seitenarm des Sognefjords in Norwegen. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 1100 zurück und kann somit als die älteste Stabkirche der Welt bezeichnet werden. Das heute noch erhaltene Gebäude stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Es ist vor allem ihr reich geschnitztes Nordportal, weshalb sie 1979 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Sie vereinigt in sich Spuren keltischer Kunst mit Traditionen der Wikinger und Bauformen der Romanik. Die Schnitzereien an der Stabkirche sind namengebend für die jüngste Stilrichtung des nordischen Frühmittelalters, die sich alle aus dem Germanischen Tierstil entwickelten.
Anschließend fuhren wir entspannt den Lusterfjord entlang, um dann in Luster eine Hütte am Wasser zu mieten. Hier werden wir voraussichtlich 3 Tage bleiben und die Umgebung (Gletscher und Berge) genießen – wandern ist angesagt! Die Stabkirche wurde heute auch mit der Polaroid festgehalten. Damit liegen bereits 2 Polaroid-Bilder aus Norwegen vor und es fehlen nur noch 6, um einen weiteren Ort für Pola-X dokumentiert zu haben.
19.08.2011: Da für heute der große Regen angekündigt war, nützen wir den Morgen, um gleich Richtung Gjerde/Jostedalen zu fahren und dort eine Wanderung bis zum Gletschertor des Nigardsbreen zu machen. Wir wanderten also eine Strecke, die im Reiseführer mit 1.5 Stunden angeschrieben war, in 30 Minuten und zogen an holländischen Touristen vorbei. Die Gletscherzunge war dann atemberaubend – blau schimmerte das Eis und bildete zum grauen Fels einen perfekten Kontrast. Gerade, als wir genug gestaunt hatten, fing es an zu regnen und wir machten uns auf den Rückweg – wieder an den holländischen Touristen vorbei, die immer noch auf dem Hinweg waren! Trotz der kurzen Momente vor diesem imposanten Naturmonument blieb uns ein unvergesslicher Eindruck zurück.
20.08.2011: Kühle 6°C begleiteten uns heute – trotzdem sind wir dem Gletscher wohl verfallen und besuchten heute den Austdalsbreen. Nach kurzer Fahrt bot uns aber leider nichts als Nebel – wir konnten kaum die Hand vor unseren Augen sehen und so blieb nichts anderes als abzuwarten (zahlreiche Makroaufnahmen von Blumen und nassen Grashalmen vertrieben uns die Zeit!). Gegen Mittag klarte es dann leicht auf und wir wagten den Gang zum Styggevatnet, einem Stausee direkt am Fuße der Gletscherzunge. Und leider auch hier nichts als Nebel. Also wieder warten! Und dann war es soweit – in wenigen Minuten verzog sich der Nebel über dem See und die Gletscherzunge kam zum Vorschein. Dazu ein geniales Licht, welches das ganze Motiv fast unwirklich erscheinen ließ. Nach ungefähr 15 Minuten war das Spektakel wieder vorbei und alles hüllte sich in Nebel. Morgen werden wir wieder weiter ziehen. Hoffen wir mal, dass sich das Wetter bessert.
21.08.2011: Heute ging es bei wechselhaftem Wetter von Gjerde über Jotunheimen (Nationalpark) bis nach Pollfoss. Dabei passierten wir wieder zahlreiche Schneefelder und Gletscherzungen. Trotz des Windes, der uns um die Ohren blies, genossen wir die Zeit und ich machte wieder zahlreiche Belichtungsreihen, um die kontrastreiche Landschaft und den großen Dynamikumfang zwischen Himmel und Erde vernünftig auszugleichen.
22.08.2011: Die letzte Woche unseres Urlaubes hat begonnen! Wir starteten von Pollfoss Richtung Westen bis nach Loen (einer Ortschaft, die ich schon vor einem Jahr besuchen durfte). Der Weg hatte wieder zahlreiche Überraschungen für unser bereit, z.B. 30 km Schotterstraße über einen Pass, auf dem es dann außer Nebel nicht sehr viel zu sehen gab. Die Fahrt auf die Anhöhe hatte es aber in sich – abwechslungsreiche Landschaft, spiegelnde Seen und zahlreiche Motive für Makroaufnahmen. In Loen angekommen mieteten wir uns eine Hütte direkt am Ende des Nordfjordes (ca. 5 m vom Wasser entfernt!), mit herrlichem Ausblick und genug Ruhe, um uns hier 3 Tage die Zeit zu vertreiben. Auch das Pola-X-Projekt machte gute Fortschritte und ich bin guter Dinge, es diese Woche fertig zu bekommen.
23.08.2011: Heute ging es bei herrlichem Wetter gleich zu zwei Gletscherzungen. Am Vormittag wanderten wir zum Briksdalsbreen, einer herrlichen Gletscherzunge, die man nach einem ca. einstündigen Fußmarsch erreichte. Über einen vorgelagerten Gletschersee hatte man eine phantastische Sicht auf das Eis und den Schnee. Leider war der Ort aber sehr überfüllt, was vor allem mit einer unverständlichen Aktion der Norweger zu tun hat. Es gab dort nämlich geländefähige Mini-Transporter, die Touristen bis unmittelbar vor den Gletscher brachten. Also bitte! Was soll das! Dass man ältere Leute oder gehbehinderte Menschen dort hin transportiert, ist ja in Ordnung, aber junge Menschen, denen es gut tut, ein wenig Bewegung zu machen, das muss ja wirklich nicht sein. Am Nachmittag ging es dann zum Bodalsbreen. Auch dort ging es ca. eine Stunde den Berg hinauf. Dieses Mal ohne störende Fahrzeuge. Ein herrlicher Blick über das weite Tal bei blauem Himmel. So gefällt Norwegen um so besser! Fototechnisch wurde heute Pola-X zu Ende geführt – morgen werde ich das erste Mal mit einem Farbpolaroidfilm experimentieren! Kann es kaum erwarten…
24.08.2011: Nachdem uns in der Nacht ein Nagetier unter unserer Blockhütte (wahrscheinlich ein Nerz) auf Trab gehalten hat, ging es an unserem dritten Tag in Loen zu einem weiteren Gletscher (ja, wir können nicht genug bekommen von dem schönen blauen Eis!): dem Kjenndalsbreen. Das Wetter spielte heute leider nicht so ganz mit und so machten wir uns bei wolkenverhangenem Himmel auf den Weg. Eine kurze Wanderung führte uns durch steiniges Gebiet. Der Blick war wie immer atemberaubend und die majestätische Schönheit dieser Naturmonumente beeindruckt immer wieder aufs Neue. Am Nachmittag zogen leider immer mehr Wolken auf und der Himmel verdunkelte sich, also machten wir uns schnellstens auf den Weg zurück! Fototechnisch wurden heute die zweiten 16 GB gefüllt und ein erstes (ein wenig missglücktes) Experiment mit einem Farb-Polaroid-Film gewagt.
25.08.2011: Da die letzten Tage hier in Norwegen angebrochen waren, bewegten wir uns heute Richtung Westen, um bis Sonntag den Weg bis Bergen zu schaffen. Den ganzen Tag über begleitete uns wechselhaftes Wetter und teilweise dichter Nebel. Trotz der recht langen Strecke, die wir uns vorgenommen hatten, legten wir den einen oder anderen Stopp ein, um auszuruhen und zu fotografieren/filmen – teilweise wurde uns auch einfach nur der Weg versperrt (siehe Bild unten). Nach einem sehr anstrengenden Tag kamen wir am Nachmittag in Vadheim an.
26.08.2011: Von Vadheim aus ging es heute ganz entspannt weiter Richtung Bergen. Dabei nahmen wir einen Abstecher über eine baufällige Straße, die es in sich hatte – Schlaglöcher, steil abfallende Hänge, Schotterbelag, usw. Trotzdem war der Tag äußerst entspannt. Am Nachmittag kamen wir in Mo an, einem kleinen Örtchen am Ende eines Fjordes. Wunderbare Ruhe, Entspannung und Romantik!
27.08.2011: Heute ging es es bei regnerischem Wetter weiter Richtung Bergen. Überrascht wurden wir dabei von einer unglaublich schönen Fjordlandschaft, mit der wir gar nicht mehr gerechnet haben. Zudem durchfuhren wir eine wunderbare Berglandschaft und kreuzten einen beeindruckenden Wasserfall. Also ein würdiger vorletzter Tag hier in Norwegen!
29.08.2011: Die letzten Tage eines Urlaubes sind immer von einer seltsamen Stimmung erfüllt – wir versuchen aber an all die schönen Momente und Tage zu denken, die wir in den letzten Wochen erlebt haben. Inzwischen sind wir gut in Bergen angekommen, haben unser Mietauto abgegeben und unser letztes Hotel bezogen. Nach all den Blockhütten, Containern und Campingplätzen genießen wir derzeit ein klein wenig den Luxus – Swimmingpool und ein warmes Bad!
30.08.2011: Aus und vorbei! Leider viel zu schnell! Wie immer! Die Erinnerung bleibt – und ca. 1.500 RAW-Files, die es zu entwickeln gilt, und 32 GB (!) HD-Filmmaterial, das es zu schneiden gilt. Wir werden also noch eine ganze Zeit von unserem Urlaub zehren. Hier sagen wir allen danke fürs Kommentieren und Lesen. Morgen wird es einen kleinen Erfahrungsbericht geben und dann in den nächsten Wochen entwickelte Bilder von der Reise – es lohnt sich also weiterhin, hier mitzulesen. Bis dahin wünschen wir allen gutes Licht und viel Spaß beim Bilder machen.
Euer LiK mit Gabi