Irgendwann musste es ja soweit sein – die ersten Versuche mit der Leica M und Schwarz-Weiß standen an. Bei einem frühlingshaften Spaziergang am Ufer der Dreisam entstand eine ganze Serie von Bildern – die mächtigen Bäume dort bieten hervorragende Motive. Die Konvertierung in SW erfolgte in Darktable (seit ein paar Tagen in der Version 1.4 verfügbar) – der Kontrast wurde zusätzlich etwas angehoben (sonst keine weiteren Bildbearbeitungsschritte vorgenommen!).
Meiner Meinung nach funktioniert das Bild erstaunlich gut. Der quadratische Beschnitt streicht den „tunnelförmigen“ Weg heraus und gibt dem Bild eine sehr eigene Dynamik. Das seitlich einfallende Licht bringt die feine Struktur in den Ästen der Bäume sehr gut zur Geltung. Nachdem ich mir von den Bildern nicht viel erwartet hatte, war ich von der Qualität und der Anziehungskraft, welche sie auf mich ausüben, doch überrascht. Schwarz-Weiß-Fotografie fasziniert mich doch immer wieder aufs Neue.
LiK
Also zuerst einmal, was ich hier schreibe ist nur eine, meine Meinung.
Millionen sehen das anders. Also nicht so ernst nehmen. Wer bin ich denn schon?
Das Licht fällt nicht so schlecht.
Der Beginn der Schärfe ist ungünstig gesetzt.
Soetwas kann sonst perfekte Bilder ruinieren.
Der unscharfe Busch ist sehr störend. Erst der zweite Baum links ist scharf bzw. der obere Teil des Ersten.
Dann ragen links auch noch helle dünne Zweige ins Bild.
Da sie hell sind fallen sie auf und wirken störend.
Generell ist das Bild rechts unten heller als links (links oben) d.h. der Blick wird nach rechts unten gelenkt.
Und dieser Teil des Bildes gefällt mir auch besser.
Er wirkt aufgeräumter. Ein paar Äste, ein steinerner Bach.
Links und oben dominieren dicke Zweige immer halb im Schatten.
Da sind zu viele dunkle Flächen, sie lassen das Bild zu grau werden.
Den quadratischen Beschnitt halte ich auch nicht für den Besten.
Wenn man die untere Kante so beläßt und einen 2:3-Beschnitt macht,
also den oberen Teil des Bildes abschneidet, ist das kompositorisch stärker.
Du hast dem Weg und dem steinernen Bach gleichviel Gewicht gegeben.
Die kleinen Baumgruppen (vertikalen Linien) zerstören dieses Gleichgewicht aber wieder.
Weil sie den Blick zu sehr auf die menschengemachten Stufen lenken.
Insgesamt eine nette Studie. So sieht man das der Ort potenzial hat.
Würde sagen da solltest du nochmal hingehen. Vielleicht bei anderem Wetter.
So ist das mit der Landschaftsfotografie, manchmal muß man die Orte öfters aufsuchen bis es klappt.
Soderle für heute war ich böse genug.
Also erst mal danke für den sehr ausführlichen Kommentar und die offensichtlich intensive Beschäftigung mit meinem Bild. So stelle ich mir das vor: -)
Einige der Dinge die du schreibst sind Fakten und für mich leicht nachvollziehbar. Der Fokus sitzt auf den zweiten Baum, das stimmt. Warum ich das gemacht habe, weiß ich nicht mehr, aber man könnte es bei einer Wiederholung leicht verbessern bzw. anders machen. Der Beschnitt des Bildes kann geändert werden und wurde zum Originalbild bereits angepasst. Die Region an der linken unteren Seite war für mich sehr problematisch. Das Bild hatte ursprünglich auf der Linken Seite noch gut 1 m mehr Inhalt. Ich habe dann mit unterschiedlichen Beschnitten gespielt (z.B. auch den Baum links anschneiden) – leider hat nichts von dem so gut funktioniert, wie das hier eingestellte Bild. Im Querformat funktioniert für mich das Bild überhaupt nicht, das quadratische Format unterstützt sehr das „tunnelartige“ der Darstellung.
Die Lichtstimmung könnte anders/besser sein, aber ich denke das ändern am Bild nur wenig. Ein spektakuläres Licht, welches durch Nebel dringt würde dem Bild sicher eine sehr romantische Anmutung geben, ist aber wohl nicht ganz mein Stil.
Was kann ich also anders machen….
Werde das nächste mal sicher mit der Komposition Vor-Ort noch mehr experimentieren. Ich denke auch, dass der Ort Potential hat. Ob sich mehr rausholen lässt, kann ich noch nicht sagen. Wir werden sehen!
LiK