Schwach geworden – Zuwachs für die M!

Und da schreibe ich vor einigen Wochen noch davon, dass ich meinen Objektivpark 2015 nicht ändern werde. Alles sollte so bleiben wie es war! Und dann kam dieses Hammerangebot von Leica Meister Camera in Hamburg. Soll man trotzdem ein Jahr warten und dann deutlich mehr zahlen, für ein Objektiv, das früher oder später mit Sicherheit erworben werden soll? Ich nahm Kontakt mit dem Meister auf, beriet mich mit ihm und erbat mir einige Tage Bedenkzeit. Ich hatte noch nie ein gebrauchtes Objektiv gekauft – sollte ich es wagen? Dann aber sollte es doch passieren – ich sagte zu! Erwarb eines der eindrucksvollsten Objektive im Bereich von 21 mm, das Super-Elmar-M 1:3.4 / 21 mm. Das Objektiv wurde schnell geliefert und wie vom Meister versprochen, wies es weder Gebrauchsspuren noch Kratzer auf – sah alles wie neu aus. So etwas kann man wohl als Schnäppchen bezeichnen!

21 mm bedeuten für das Kleinbild einen horizontalen Bildwinkel von 80 Grad. Umgesetzt wurde das Objektiv mit Hilfe von 8 Linsenelementen, davon 2 asphärische Flächen. Bei einer Länge von 43 mm, bringt das gute Stück 280 Gramm auf die Wage. Von vielen wird dieses Objektiv als das weltbeste 21er bezeichnet – was zwar beeindruckt, aber auch wieder egal ist! Jetzt muss erst mal Freundschaft geschlossen werden und wir müssen uns kennen lernen. Die Leica M ist mit ihrem Messsucher nur bis zu einer Brennweite von 35 mm ausgelegt; 21 mm bedeuten nun, dass ein externer Sucher oder der Live View verwendet werden musste. Ich entschied mich für einen externen Spiegelsucher (der mit einer eigenen Aufbewahrungstasche in Leder ausgeliefert wird!).

In meiner Canon-Zeit hatte ich das 17-40er öfter vor meine Kamera geschnallt – es gehört eindeutig zu meinen Lieblingsobjektiven. Und nicht selten wurden davon die 17 mm verwendet. So rechnete ich also damit, dass mich 21 mm nicht sonderlich beeindrucken und mir das Arbeiten gewohnt von der Hand ging. Hatte ich schon vergessen, was 21 mm bedeuteten? 80 Grad Öffnungswinkel bringen einfach verdammt viel der Umgebung auf den Chip. Und so muss ich zugeben, dass ich bei den ersten Fotos nicht schlecht staunte und mir wurde schnell bewusst, dass ich das Arbeiten mit einem Weitwinkel schier verlernt hatte.

Anbei ein paar Bilder vom  Objektiv an der Kamera inkl. des aufgesteckten Spiegelsucher.

Leica M mit Super-Elmar-M 1:3.4/21mm.

Leica M mit Super-Elmar-M 1:3.4/21mm.

Leica M mit Super-Elmar-M 1:3.4/21mm und Spiegelsucher.

Leica M mit Super-Elmar-M 1:3.4/21mm und Spiegelsucher.

Spiegelsucher mit eigener Lederaufbewahrungstasche.

Spiegelsucher mit eigener Lederaufbewahrungstasche.

Noch kann ich wenig sagen über das neue Mitglied in der M-Familie. Einige wenige Runde haben ich bereits mit dem Objektiv durch Freiburg gedreht, versucht es zu verstehen und habe versucht die Grenzen auszuloten. Und ein erstes Bild kann ich euch auch bereits zeigen.

Hochhaus in Freiburg. Fotografiert mit der Leica M und Super-Elmar-M 21 mm @ 5.0.

Hochhaus in Freiburg. Fotografiert mit der Leica M und Super-Elmar-M 21 mm @ 5.0.

Mehr Erfahrung, mehr Bericht und mehr Bilder gibt es dann in den nächsten Wochen – Mitte März steht ein mehrtägiger Ausflug an den Bodensee an. Ein erster ernstzunehmender Test für das 21er.

LiK

8 Gedanken zu „Schwach geworden – Zuwachs für die M!

  1. Martin

    Herzlichen Glückwunsch zum neuen Objektivzuwachs – ich bin überrascht. 🙂

    Mit diesem wünsche ich Dir viel Freude, eine gutes Kennen lernen im immer passendes Licht! Also eine schöne „erste Zeit“ am Bodensee. Auf diese ersten Bilder freue ich mich bereits jetzt …

    … und ich werde immer härter: In die Vogesen geht es nur mit dem 1.4/50er. Langes Überlegen und die immer wieder zu beherzigenden Hinweise aus „Objektiv betrachtet“ haben mich so entscheiden lassen. Daher gibt es einen „50mm Vogesen“-Urlaub, in dem ich mich vollkommen auf dieses Objektiv einlassen möchte. Ich hoffe hieraus mehr Erkenntnisse zu gewinnen, welches Objektiv ich mir als nächstes anschaffen werde.

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    1. lichtknoten Artikelautor

      Hallo Martin,

      ja man überrascht sich ja selber oft. In diesem Fall ist es nicht überraschend, denn die Kombination 21-35-50 war von Anfang an geplant. den letzten Schritt habe ich nur etwas verzögert gesetzt. Ich mache es aber immer noch so, dass ich nur ein Objektiv mitnehme und mit diesem dann ausgiebig fotografiere. Und so soll es auch bleiben. Ein echter WW ging mit im letzten Jahr dann doch manchmal ab.

      LiK

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      1. Martin

        Hallo Alexander,

        mein Überrascht sein bezog sich auch auf den Zeitpunkt, wo Du ja dieses Jahr noch abwarten wolltest. Bei Angeboten aber ist es ggf. geboten, sich über eigene Beschränkungen hinweg zu setzen. Insbesondere gerade dann, wenn sich für Dich vermutlich herausgestellt hat, das ein WW wohl den Vorzug vor einem Leica Summilux-M 1:1.4/35 mm ASPH. FLE haben könnte.

        Also, viel Freude damit und sonnige Tage am Bodensee. Solltet Ihr in Konstanz sein, so empfehle ich Euch das „Konzil“, wo man bei sonnigem, wenn auch kühlem Wetter auf der Terasse herrlich tolle speisen kann. Und ganz umsonst gibt´s den herrlichen Blick auf den Bodensee mit gegenüber liegender Schweizer Seite.

        Einen schönen Sonntag wünscht,
        Martin

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        1. lichtknoten Artikelautor

          Hallo Martin,

          erst mal danke für den Tipp…werde wir sicher hin gehen. Das Leica Summilux-M 1:1.4/35 mm ASPH. FLE lässt mich immer noch unruhig schlafen, aber ein echtes WW war jetzt doch wichtiger, auch da mein 35er ja auch nicht von schlechten Eltern ist.

          LiK

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  2. Rob

    Was für ein Teil!
    Ich muß sagen der aufgesteckte Spiegelsucher hat was.
    Und am Bodensee schön mit Stativ arbeiten und deiner L-Schiene von RRS.
    21mm sind nahezu perfekt für Landschaftsaufnahmen.
    Hast du eigentlich so einen Drahtauslöser?
    Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn man mit dem Fernauslöser in der Hand auf den richtigen Augenblick wartet.

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    1. lichtknoten Artikelautor

      Hallo Rob,

      also ich muss dich enttäuschen: ich habe keine L-Schiene von RRS und hatte auch nie eine. Habe nur eine spezielle Bodenplatte um die Kamera auf meinen Kugelkopf zu setzen. Ob ich das Stativ überhaupt an den Bodensee mitnehmen, kann ich noch nicht sagen – liebe einfach das spontane ohne lange aufstellen, etc. Stative sind bei Langzeitbelichtungen einfach super (klar!), sonst aber etwas überschätzt!

      LiK

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  3. Mark

    Hallo Alexander,

    erstmal Glückwunsch zur neuen Errungenschaft und viel Spaß damit. Das 21er ist bei mir auch auf dem Wunschzettel und ich bin auf Deine Erfahrungsberichte gespannt.

    Eine kleine Korrektur sei erlaubt. Der Messsucher der M hat als weitesten Rahmen den 28er, den man als Brillenträger aber nicht mehr sieht.

    Gruß Mark

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    1. lichtknoten Artikelautor

      Hallo Mark,

      besten dank für den Kommentar. Ja, du hast natürlich recht, auch 28 mm sind durch den internen Sucher noch wahrnehmbar. Trotzdem stellen für mich die 35 mm gerade noch so nutzbar – für mehr WW würde ich immer einen externen Sucher nehmen.

      Ja, das 21er scheint eine richtige Bombe zu sein…ich halte dich also hier am Laufenden. Gerne können wir uns auch per Mail austauschen.

      LiK

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