Der Albtraum mit Happy End…Chronik des Schreckens.

Jeder der eine Kamera besitzt und sie liebt, hat so seine ganz eigene „Horrorstory“, von der er hofft, dass sie nie Realität wird. Bei mir war und ist es immer, dass Luigi (also meiner Leica M) etwas passiert. Raub, Fallschade, … die Vorstellungskraft kennt hier kaum Grenzen. Und trotzdem bin ich jemand, der seine Kamera gerne immer dabei hat, sie mit sich trägt und damit auf Mauern, Berge, Hügel und Klippen steigt.

Am Comer See war es nun so weit! Leichter Regen, eine steile Marmortreppe, Turnschuhe und durchnässtes Laub, hatten zur Folge, dass es mich, trotz extremer Vorsicht, wortwörtlich aus den Schuhe hob. Ich fiel rückwärts, hart und schnell. Mein Lowepro Fotorucksack schütze meinen Rücken perfekt, sodass ich bei dem 2-Meter-Sturz nur eine leichte Schürfwunde an der rechten Hand vorzuweisen hatte. Meine Kamera klatschte aber voll auf Marmor. Ergebnis: leichte Beschädigung der Kameraoberseite und eine Delle an der Streulichtblende des Summilux-M 50 mm.

Ergebnis des Sturzes.

Ergebnis des Sturzes.

Natürlich war der Schock groß – etwas anderes war auch nicht zu erwarten. Ich kontaktierte noch von Italien aus Leica per Mail und erhielt sogleich eine Antwort: Kamera und Objektiv bitte einschicken! Zum Glück passierte das Unglück am letzten Urlaubstag; die verbleibenden Stunden konnten also mit dem 35er zu Ende dokumentiert werden. In Freiburg angekommen schickte ich die Kamera und beide (!) Objektive zu Leica. Bei dieser Gelegenheit sollte die Schärfe an beiden Objektiven geprüft und justiert werden (war zwar mit dem 35er voll zufrieden aber ein Check schadet ja nicht). Nach ca. 24 Stunden bekam ich eine Bestätigung, dass das Paket angekommen sei. Weitere 24 Stunden später lag mir die Kostenaufstellung vor. Die Reparatur sollte ca. 300 Euro kosten; inkl. eines Schnellservice und der Mehrwertsteuer kam ich auf knapp 500 Euro, was für einen solchen Schaden absolut in Ordnung ist. Ich beauftragte und innerhalb von 4 Tagen war die Kamera wieder bei mir. Über diesen Service kann man nun wirklich nicht klagen.

Leider war der Fokusring beider Objektive nicht nach meiner Vorstellung eingestellt, was weniger an Leica lag, sondern an meinen Vorlieben. Also rief ich bei Leica an und bekam die überraschende Antwort, dass Leica einen Abholservice per DHL organisieren und dann versuchen werde die Objektive so einzustellen, dass sie meinen Vorstellungen entsprechen. Dazu sollte das 35er etwas schwergängiger gemacht werden, das 50er etwas leichtgängige. Die Objektive wurden wieder innerhalb 24 Stunden abgeholt und eine Woche später hatte ich sie zurück in den Händen. Am 50er wurde nichts verstellt, da der Kraftaufwand der für das Fokussieren notwendig ist, innerhalb der Toleranzgrenzen liegt; beim 35er wurde hingegen etwas nachgebessert. Nun ist alles wunderbar!

Ich kann den Leica Customer Service (CC) hier nur ausdrücklich lobe. Ich bekam immer innerhalb kürzesten Zeit Feedback – per Mail oder Telefon. Natürlich sind die Preise hoch, aber dafür bekommt man auch einen ausgezeichneten und kompetenten Service. Ich hoffe nie wieder einen solchen Service in Anspruch nehmen zu müssen – falls doch, weiß ich meine Kamera in ausgezeichneten Händen.

LiK

2 Gedanken zu „Der Albtraum mit Happy End…Chronik des Schreckens.

  1. Rob

    Hatte so eine Horrorstory noch nicht.
    Ich denke aber, dass mein Objektiv so einen Sturz nicht überleben würde.
    Wenigstens weißt du jetzt, dass der Leica-Service leicamäßig arbeitet: voll professionell!
    Du bist uns aber das Nachher-Bild schuldig geblieben.

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    1. lichtknoten Artikelautor

      Also jetzt sieht es wieder aus wie neu. Streulichtblende wurde gewechselt inkl. Tubus. Und funktioniert genauso gut wie vorher.

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