Wie in den letzten drei Jahren, möchte ich auch heuer einen kleinen Blick zurück wagen und ein Resümee zum abgelaufenen Jahr ziehen. Ich möchten den Rückblick wie immer in 3 Teile gliedern:
- Technisches
- Künstlerisches
- Persönliches
Technisches: Irgendwie bin ich nicht so recht sicher, ob es ein spannendes oder einfach nur ein langweiliges Jahr aus Sicht der Kameratechnik war. Ohne jeden Zweifel hat Leica gut zugeschlagen und mit der Q und der SL zwei extrem spannende Produkte auf den Markt gebracht. Und auch die Bestätigung, dass die M eben immer eine „reduzierte“ Kamera bleiben soll, beruhigte mich. Und so steht Leica derzeit am Markt ganz gut da und hat sich weiter konsolidiert – um das Unternehmen muss man sich derzeit wohl keine Sorgen machen. Und sonst? Hmmmm….tote Hose, oder? Nikon und Canon haben immer noch kein vernünftiges Spiegelloses-System am Markt positionieren können (und darin liegt wohl ohne jeden Zweifel die Zukunft der Kameratechnik). Durch die Bank haben fast alle Hersteller Probleme ihre Produkte in den geplanten Stückzahlen zu verkaufen. Und so bleibt der Kameramarkt auch 2015 ein Segment, in dem sich derzeit recht wenig wirklich spannendes tut und jeder wartet, dass es jetzt endlich mal los geht – was auch immer!
Künstlerisches: Welche Fotos, Ausstellungen und Präsentationen haben mich dieses Jahr am meisten beeindruckt? Leider kam ich auch 2015 in nur zu sehr wenige Ausstellungen. Und trotzdem habe ich, vor allem über Zeitschriften, ein paar richtig spannende Arbeiten entdecken dürfen. An erster Stelle steht für mich Alisa Resnik. Diese junge russische Fotografin begeistert mich einfach nur unglaublich. Ihre Bilder haben eine ganz eigene Stimmung und erinnern mich fast ein wenig an David Lynch Filme. Unglaublich intensiv und für mich persönlich DIE Entdeckung des Jahres 2015. Und dann ist da noch Guillaume Martial. Dieser Kerl hat einfach nur einen verdammt guten Humor! Ich habe noch nie bei Fotos so gelacht und mich dermaßen amüsiert. Und dann ist da noch ein kommendes Schwergewicht: Viviane Sassen. In Europa ist die Niederländerin noch kaum bekannt; in den USA wird sie bereits gefeiert. Für mich schon jetzt eine der ganz großen Fotografinnen der kommenden Jahre. Ihre Bilder fesselten mich vom ersten Moment weg – intensiv und eindringlich und auch sehr geheimnisvoll. Und natürlich habe ich auch mein Lieblingsprojekt weiter verfolgt: “Stella Polaris Ulloriarsuaq – The Shining Memory Of Mother Earth“. Schön zu sehen, dass es inzwischen ein Buch (und bald wohl auch einen Film) zu diesem Projekt gibt. Definitiv zwei Produkte, die 2016 auf meinem Wunschzettel stehen werden.
Persönliches: Wie jedes Jahr frage ich mich auch heuer wieder, was man so übers Jahr getrieben hat, wohin man sich bewegt hat und, ob man nicht gar rückwärts gegangen ist. Die Leica M fühlt sich inzwischen so selbstverständlich an, als hätte ich nie anders fotografiert. Deutlich herausgestellt hat sich für mich, meine Liebe zu Projekten. Ein großer Schritt in dieser Richtung war ja die Umgestaltung meiner Webseite und der damit einhergehenden Konzentration auf Projektarbeiten. Für mich fühlt es sich derzeit extrem gut und richtig an, Einzelbilder nur noch im Blog zu zeigen und diese oft nur in einem größeren und umfangreichen Kontext zu betrachten. Und genau in diese Richtung ging dann auch mein größtes fotografisches Ereignis dieses Jahres: die Veröffentlichung meines ersten Buches: Restsingularität. Es fühlt sich gut an, dieses Projekt endlich zu Ende gebracht zu haben (nach ungefähr 10 Jahren Grübeln!) – man kann ein Kapitel schließen und an das nächste Projekt denken. Und wie geht es weiter? Mehr Projekte, nicht unbedingt mehr Bilder, aber definitiv mehr Konzentration auf die Art der Fotografie die mir soviel Spaß macht: Experimente, Experimente, Experimente, …
Mein wichtigstes Bild im Jahr 2015? Kein spezifisches, aber definitiv die Serie „A Dash of Sadness“. Etwas düster für meine derzeitig gute Stimmung, aber diese Polarität gehört zum Leben ja auch irgendwie dazu.
Zum Abschluss möchte ich hier aber ein paar Bilder zeigen, die während der Designphase meines Buches Restsingularität entstanden sind – die Bilder eines Fotobandes in die richtige Reihenfolge zu bringen ist nicht so leicht (zumindest für mich) – die Aufnahmen zeigen meinen Versuch einer Reihung. Wer das Buch vor sich liegen hat (allen die es gekauft haben noch mal ein herzliches Dankeschön!), können nun (ausschnittsweise) nachvollziehen, wie sich die Anordnung im Buch ergeben hat.
Also dann… auf ein gutes Jahr 2016!
Jahresrückblicke der letzten Jahre:
Euer LiK/Alex