Ein Spaziergang von Feldberg nach Müllheim führte mich an einer Lichtung vorbei, welche von wahren Giganten besiedelt war. Das Licht fiel perfekt! Die Stämme wirkten durch das relativ flache Licht fast weiß und der klare Himmel bildete den perfekten Kontrast zu den Baumkronen.
Natürlich habe ich eine Unmenge an Bildern gemacht, aber nur drei Stück sind es wert hier gezeigt zu werden. Alle Bilder entstanden mit dem Summicron-M 35 mm bei Blende 8. In der Nachbearbeitung erfolgte lediglich der Beschnitt auf das quadratische Format und eine Umwandlung nach Schwarz-Weiß. Durch die extreme Höhe der Bäume und dem mäßigen Öffnungswinkel des 35er Objektives, musste ich das Format ändern. Dabei habe ich bewusst bei zwei Bildern den vordersten Baum beschnitten – den Bildern verleiht dies (nach meiner Meinung) noch etwas mehr Spannung. Ein Ort den ich sicher öfter besuchen werde…
Euer Alex (LiK)
Ich fühhle mich mies.
Manchmal wenn ich die Arbeit anderer sehe glaube ich zu wissen wenn ihre Bilder nicht funktionieren.
Ich fühle mich nicht mies weil ich kritisiere, sondern weil ich in Fachbüchern nachschlagen muß um irgendwelche Argumente vorzubringen,
um meine Meinung zu untermauern.
Das nervt.
Natürlich habe ich auch hier passendes gefunden.
Und wahrscheinlich die fundierten theoretischen Überlegungen falsch angewendet.
Wir begeben uns ins Reich der Linien und teilweise der Flächen.
Es geht los.
Die Linie ist ein starkes Gestaltungsmittel.
Die Doppelkraft der der Linie ist faszinierend.
Sie teilt und bildet die Begrenzung der neu entstehenden Flächen.
Ach ja, wußtest du eigentlich, dass sich die Standfestigkeit der Senkrechten durch Kleinelemente (z.B. Punktelemente) festigen oder stören lässt?
Ich nicht.
Bin zufällig darauf gestoßen.
Zu deinen Bildern.
Ich verstehe den Grund für den quadratischen Beschnitt nicht.
Ich nehme an, du konntest nicht zurücktreten um die Bäume ganz abzubilden?
Du wolltest unbedingt die Baumwipfel und den Himmel in den Bildern haben, oder?
Deshalb Hochformat aufgenommen und dann quadratisch beschnitten?
Irgendwie habe ich das Gefühl ich übersehe irgend etwas.
Aber das soll erst mal egal sein.
Die Bilder sind quadratisch, nicht so wichtig wieso.
Du hast dein erstes quadratisches Bild in zwei spannungsreiche Rechtecke geteilt, durch die senkrechte Linie, den Baumstamm.
Mission erfüllt, zumindest beim ersten Bild.
Die senkrechten Linien würden bei den anderen zwei Bildern deutlich mehr Spannung erzeugen, wenn sie im Querformat wären.
Wieso?
Deshalb: Allgemein kann man sagen, das durch senkrechte Linien bei Querformat die kürzeren Kanten der Flächenbegrenzung wiederholt werden und
so ihr optisches Gewicht verstärkt wird.
Wieso also quadratischer Beschnitt, wenn ein rechteckiger im Querformat mehr Sinn machen würde?
Beim quadratischen Beschnitt ist dieser Effekt stark vermindert.
Deswegen wundert mich die Wahl des Quadrats.
Ja, ich hätte auch schreiben können:
Mein Gefühl sagt mir, dass Querformat besser funktionieren würde.
Aber seien wir ehrlich, keiner hätte dann den Eindruck ich würde davon etwas verstehen und diesen Eindruck will man ja erwecken.
Du willst diesen Ort in Zukunft öfters besuchen?
Mach das!
Und vergiß nicht: Schlechtes Wetter – Gute Bilder.
Hallo Rob,
erst mal danke für diesen detaillierten Kommentar.
Ich teile deine Meinung aber nur zum Teil: Klar kann man in Fachbüchern nachschlagen und Argumente finden. Was am Ende aber zählt, ist wie das Bild auf einen selber wirkt. Dir gefällt der Beschnitt nicht – der für diese Szene ja auch ungewöhnlich ist – das reicht aber eigentlich schon. Für sich selber kann man nun den Grund finden, warum das Bild nicht funktioniert und natürlich kann man damit auch argumentieren. Ja, der Beschnitt machte mir Sorgen und so richtig zufrieden bin ich damit auch nicht. Trotzdem finde ich die Bilder nicht ganz schlecht. Der Beschnitt regt mich jedes mal zum Nachdenken an und das ist gut so 🙂
Querformat funktioniert für mich persönlich nicht, weil der Ausschnitt nicht mehr zum Objekt passt. Dann müsste ich die Szene noch mal fotografieren…was ich irgendwann auch sicher tue.
Alex