Norwegen #3 – Erfahrungen und Tipps

Nachdem wir aus Norwegen gut zurück sind, noch ein paar Punkte, die sich in den letzten Wochen so angesammelt haben (ganz frei von der Leber weg) – vielleicht für den einen oder anderen interessant:

Anmerkungen betreffend Norwegen:

  • Norwegen ist kein Billigreiseland, dessen sollte man sich immer bewusst sein. Die meisten Dinge sind doppelt so teuer wie im restlichen Europa, Alkohol kostet sogar 2-3 mal soviel. Es hilft also nicht, sich über die Preise zu beschweren – hinnehmen oder fernbleiben!
  • Der Tourismus ist in Norwegen noch sehr am Anfang – viele Angebote an Hotels oder Unterkünfte findet man nicht. Auch der Service in Pensionen oder Restaurants ist eher „rustikal“. Die etwas „kühle“ Art der Menschen darf einen zudem nicht erschrecken. Ein Reservieren der Unterkünfte ist meist nicht notwendig – man findet eigentlich immer ohne Probleme Unterschlupf.
  • Man sollte sich in Norwegen auf eine Region beschränken und auch bei Regen ausharren – oft wird man nach dem Regen mit einem phantastischen Licht belohnt.
  • Zwar ist das Bussystem in Norwegen sehr gut ausgebaut, trotzdem ist ein Auto sicher hilfreich, um sich spontan und frei bewegen zu können. Leider sind Mietautos hier alles andere als billig – sparen lässt sich, wenn man in Schweden mietet und dann über die Grenze fährt. Camper oder Wohnwagen sind leider in beiden Ländern sehr teuer!
  • Trotz GPS ist eine gute Straßenkarte zu empfehlen – kann die Karte von Freytag & Berndt (1:250.000) sehr empfehlen. Beim Reiseführer haben wir den „Reise Know-How“ (Südnorwegen) verwendet, der aber wegen seines unstrukturierten Aufbaues nicht empfehlenswert ist.
  • Prinzipiell sollte man (bei jedem Besuch eines fremden Landes) beachten, dass man Gast ist und die Menschen (meist) freundlich sind, wenn man sie auch freundlich behandelt.

Fototechnische Anmerkungen:

  • Es sind wohl vor allem die kleinen positiven und negativen Dinge, die einem beim Fotografieren bezüglich der Ausrüstung auffallen. So möchte ich herausstreichen, wie angetan ich von meinem neuen Kameragurt, dem OP/Tech Pro Strap, bin (hier nochmals danke an Rob für den Tipp). Er macht es einem sehr angenehm, eine Kamera wie die 1Ds komfortabel zu tragen.
  • Die Enttäuschung der Reise war sicher mein Memory Kick (ein mobiles Speichergerät), welches mir als Backup-Lösung für meine Bilder dienen sollte, aber außer Probleme (Abbruch beim Sichern) nicht wirklich viel tat. Hier muss ich nach der Reise der Sache nachgehen (werde sicher hier im Blog berichten).
  • Verbesserungswünsche hinsichtlich der Fotoausrüstung gibt es nur wenige: (1) Beim Speichern würde ich eine kleine logistische Änderung machen. Würde eine SD Karte in den zweiten Kartenslot der 1Ds III einfügen und so alle JPGs von den RAWs trennen. Ich habe immer mühsam umgeschaltet, um die Fotos für den Blog im JPG-Format zu speichern (ein durchgängiges paralleles Speichern beider Formate auf einer Speicherkarte macht ja keinen Sinn und einen RAW-Entwickler mit betreffendem Notebook hatte ich auf der Reise nicht dabei). Vor einigen Jahren habe ich Canon sehr dafür kritisiert, dass sie nicht mehr zwei CF-Speicherplätze in die 1er Serie einbauen, sondern einen CF- und einen SD-Slot – jetzt verstehe ich es besser und möchte meine Kritik zurückziehen. Notebooks haben heute einfach nur noch SD-Reader eingebaut und somit wird ein Mittransport eines Kartenlesegerätes unnötig. Die JPGs können also parallel auf der SD gespeichert werden. Danke Canon! (2) Bei den zahlreichen Makros, die ich geschossen habe, wünschte ich mir manchmal einen Stabilisator. Hier wäre langfristig wohl der Wechsel vom EF 100 mm Makro hin zum EF 100 mm L IS Makro vernünftig. (3) Das 24-105 L zeigt am oberen und unteren Ende eindeutig ein „weiches“ Verhalten – die Bilder verfügen also nicht mehr über den letzten Rest an Schärfe, den man sich wünscht (hier fordert die 1Ds sicher mehr von den Objektiven als meine alte 5D). Sollte Canon also irgendwann eine Version 2 von diesem Objektiv bringen, werde ich es mir sicher sehr genau ansehen. Ein Wechsel zu einer anderen Brennweite macht aufgrund der extremen Flexibilität des 24-105 mm keinen Sinn.
  • Am Schluss möchte ich noch an alle appellieren, sich einfach mehr Zeit zu nehmen, um zu fotografieren oder/und zu filmen. Vielfach hetzt man von Ort zu Ort und nimmt die Dinge nur noch „touristisch“ war. Ich kann schon jetzt sagen, dass die besten Bilder an jenen Orten entstanden sind, an denen ich länger geblieben bin und die Umgebung und das Licht bewusst wahrgenommen habe. Nur so kann man Dinge entdecken. die man beim schnellen vorüberziehen einfach nicht sieht. Also „reise und verweile!“
  • Und als wirklich letzter Punkt: Nein, man braucht keine 1Ds, um dort Bilder zu machen, aber es macht zugegebenermaßen verdammt viel Spaß 🙂 Also nehmt eure Kameras (egal, ob groß oder klein) und fotografiert, filmt, …

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